Unter den vielen
wunderschönen Plätzen an der schottischen Grenze, gibt es keine, die
lieblicher in ihrer Lage oder interessanter in ihren Verbindungen -
überlieferten, geschichtlichen und poetischen - ist, als das Tal des
Tweed von Peebles bis nach Selkirk. Der alte, verschlafende Bezirk - der
Schauplatz von dem merkwürdigen alten Gedicht "Peblis to the Play" und
der, nach Lord Cocburn, ruhiger als ein Grab ist - die Ruinen von
Neidpath Castle, mit seinen Erinnerungen an die Frasers, die Hays und
die Douglases; und von Haystone, Horsburgh, Cardrona und Elibank und dem
Rest von der Kette der Festungen, welche, in den "reitenden Zeiten",
Wache hielten und Obacht gaben auf den Borders gegen die Einfälle von
den Engländern; das malerische Dorf von Innerleithen, dem Prototyp von
"St. Ronan`s Well" und dem prächtigen Fluß, klar, schön und tief, rollt
lieblich in seinem kieseligen Bett - bilden ein Bild, welches kein
Schotte ohne Ergriffenheit sehen kann.
In der Mitte von diesem
wunderschönen und interessanten Ort, zu der Öffnung des Tales von Quair
und beinahe gegenüber dem Punkt, wo der Leithenwasserfall in den Tweed
stürzt, steht das alte Haus von Traquair, dem Sitz der Earls diesen
Titels, "ein graues, verlassenaussehendes Herrenhaus, überworfen von
Alter." Das Tor, das in die grasbedeckte und grobe Straße einlässt, ist
mit einem gewaltigen "Bradwardine steinernen Bären" auf jeder Seite
verziert, dem Wappentier der Familie - zumeist groteske Anhängsel, mit
einem Überfluss von Wildheit und Hundezähne. Das schmiedeeiserne Tor,
aus der Zeit des letzten Besitzers, wurde in einem Fuß und mehr Tiefe in
die Erde eingebettet, wurde niemals mehr seit 1745 geöffnet. In der
unmittelbaren Nähe befinden sich die Überreste von dem "Busch über
Traquair
-
"Birken drei oder vier,
Mit grauen Moss überbartet,
die Letzten sind gelassen, über den birkene Dickicht,"
erzeugten Klassik durch
das gutbekannte Lied von Crawford.
In späteren Zeiten wurde
der Quair, auf dessen Unfern die weitbekannte Gruppe von Birken stand,
durch ein Lied geschrieben, durch den Rev. James Nicol, Geistlicher der
Gemeinde, bekannt, welches beginnt "Wo Quair läuft süß unter den Blumen"
und von James Hogg, Ettrick Shepherd, in seinem Lied, "Über die Berge
nach Traquair."
Im Osten von Traquair
liegt Minchmoor, über das Montrose von Philiphaugh entkam - hochliegend,
dennoch rund und flach, geprägt von Erinnerungen von Sir Walter Scott
und Mungo Park, dem afrikanischen Reisenden und im Südwesten und Süden
befinden sich die grünen idyllischen Hügel von Ettrick und Yarrow, "rundköpfig,
freundlich und erhaben", mit "einsamen St. Marys Lake" in ihrem Busen;
und Dryhope Tower, die Residenz von den "Blumen von Yarrow" und
Blackhouse Tower, dem Schauplatz der Douglas Tragödie; und die "Dowie
Dens of Yarrow", unsterblich in schottischen Liedern und das Thema von
mehr und besserer Dichtkunst als sogar das berühmte Tal von Tempe.
Das Haus von Traquair
besteht aus einem Turm aus ferner Antike, zu dem beträchtliche Anbauten
während der Regierungszeit von Charles I von dem mächtigen Earl gemacht
wurden, der das Amt des Obersten Schatzmeisters von Schottland unter
diesem Monarchen hielt. Seine Mauern sind von größter
Dicke, seine Räume sind für den meisten Teil von einem hohen Alter und
es hat einen antiken, einödenhaften Anschein.
Ein schöner Platz es war
in den Tagen von Euch,
Aber etwas alt ist es nun - der Platz ist verflucht.
"Der ganze Platz", sagte
Dr. John Brown, "wie die Familie, der es gehörte, scheint ausgestorben -
alles der Zerstörung scheinbar unterworfen. Die alte Rasse, die alte
Religion, das hagere alte Haus, mit den schmalen tiefen komfortlosen
Fenstern, die verfallenen Bäume, die Stille über den Türen, das Gras
alles überwuchernd - Natur behauptet sich wieder auf seinem ruhigen Weg
- alles dies macht den Platz fremdaussehend und mitleidig neben seinen
Kameraden in dem Tal. Wie würde der Earl es finden, der es dreihundert
Jahre zuvor baute, wenn wir ihn wankend neben unserem Weg in dem faden
Kleid von seiner Jugend treffen; doch es ist noch des Earls Haus und
trägt eine Würde in sich selbst."
Der Besitz von Traquair
war ursprünglich eine königliche Domäne und wurde von Robert Bruce an
seinen Freund und Anhänger Lord James Douglas verliehen. Nachdem er
durch mehrere Hände ging, kam er in Besitz von einem Vorfahren der
Murrays of Elibank und wurde von William Murray 1464 verwirkt. Er kam an
William Douglas of Cluny, doch beinahe unmittelbar danach, wurde es den
Boyds zugewiesen. Bei der Verwirkung von Robert, Lord Boyd, dem Haupt
von dieser mächtigen Familie im Jahre 1469, fiel der Besitz wieder an
die Krone. Kurze Zeit später wurde er an Dr. William Rogers, einem
bedeutenden Musiker und einen der Günstlinge des schlechtberatenden
James III, verliehen. Nachdem er das Land für mehr als neun Jahre hielt,
verkaufte Dr. Rogers es für eine belanglose Summe im Jahre 1478 an James
Stewart, Earl of Buchan, dem zweiten Sohn von Sir James Stewart, genannt
der Schwarze Ritter von Lorn, mit Lady Jane Beaufort, Witwe von James I.
Der Earl verlieh Traquair 1491 seinem natürlichen Sohn James Stewart,
dem Begründer der Traquair Familie.
Er erhielt Urkunden der
Legitimation und heiratete die Erbin der Rutherfords, durch die er den
Besitz von Rutherford und Wells in Roxburghshire erhielt. Wie die großen
Trupps der Ritterschaft von Tweeddale und die "Blumen des Waldes", fiel
er neben seinem König auf dem tödlichen Feld von Flodden 1513.
Vier von den Söhnen
dieses unentwegten Borderer besassen den Traquair Besitz in Folge, einer
von ihnen wurde durch Königin Mary zum Ritter geschlagen, als sie
Darnley zum Duke of Albany machte und wurde Captain von ihrer Wache und
ohne Zweifel in dieser Eigenschaft, soll die Königin und ihren Ehemann
bei ihrer Flucht nach Dunbar nach dem Mord an Rizzio begleitet haben. Er
blieb eine fester Freund der unglücklichen Prinzessin und war einer der
Barone, die in einen Bund eintraten, um ihre Sache nach ihrer Flucht von
Loch Leven 1568 zu unterstützen. Ein zweiter Sohn von Sir James war
einer der Kammerdiener von James VI. und Statthalter von Dumbarton
Castle im Jahr 1582.
James, der jüngste Sohn
alleine hatte Kinder und sein Enkel, John, der zu dem Familienbesitz im
Jahre 1606 folgte, wurde der erste Earl of Traquair. Dieser Edelmann,
der zu einer kritischen Zeit in unserer Geschichte einer der mächtigsten
Männer im Königreich war, wurde von Thomas Sydserf, Bischof von Galloway
erzogen und, in der Absicht, seine Erziehung zu vervollstänigen,
entsprechend der Mode seiner Tage, reiste er für einige Zeit auf den
Kontinent.
Bei seiner Rückkehr,
wurde er zum Kommissar für Tweeddale im schottischen Parlament gewählt,
von König James zum Ritter geschlagen und ein Mitglied des Geheimen
Rates. Bei der Thronbesteigung von Charles I., von dem ein großer
Günstling war, wurde er zu Peerwürden durch den Titel Lord Stuart of
Traquair erhoben. Während des Besuchs von Charles 1633 in Schottland,
ernannte er Lord Stuart in die Würde des Earl of Traquair, mit der
untergebenen Titel von Lord Linton und Caberston. Bei dem Verzicht des
Earl of Morton, wurde Traquair zum Obersten Schatzkämmerer von
Schottland ernannt, dem höchsten Amt in der Regierung und während der
nachfolgenden fünfundzwanzig Jahre unterhielt er bedeutenden Anteil an
den öffentlichen Angelegenheiten.
Clarendon berichtet, "Dieser
Earl war, ohne Zweifel, nicht geringwertiger als irgendeiner in der
schottischen Nation in Weisheit und Geschicklichkeit." Charles
betrachtete ihn offensichtlich als eine Person, auf die er sich fest
verlassen konnte, wenn es darum ging, seine willkürlichen Pläne
auszutragen.
Die Fortsetzung der
Gewährung von Kirchenland hatte große Zwistigkeit unter den grimmigen
und turbulenten Adeligen von Schottland geweckt und des Königs Anspruch,
das Kleid der Geistlichkeit zu regeln, war auf beträchtliche Gegenwehr
gestoßen. Charles, handelnd auf den Rat von Laud, entschloss sich einen
Schlag zu wagen, der die Unzufriedenen zum Schweigen bringen sollte,
wenn nicht auch zur Einwilligung mit seinen Maßnahmen. Lord Balmerino
wurde vor Gericht gebracht. Die Beschuldigung war, dass er ein Dokument
ausgegen habe, dass dazu neigte, Meinungsverschiedenheit zwischen dem
König und seinen Untertanen zu säen. Der einzige Grund für diese
Anschuldigung jedoch war, dass ein demütiger und respektvoller Antrag an
Seine Majestät gegen die vorgeschlagenen Veränderungen vorgebracht
worden war, welchen nicht er selbst gestellt hatte, sondern in seiner
Lordschafts Besitz war und durch ihn geändert und verbessert worden war.
Auf dem Rat von
Erzbischof Spottiswood, wurde Lord Balmerino eingesperrt und verurteilt.
Jeder Versuch wurde durch den Hof unternommen, um die Verurteilung des
schlechtbehandelten Edelmanns zu sichern und der Earl of Traquair, auf
dessen Macht der Überredung großes Vertrauen gestellt wurde, wurde zum
Kanzler oder Vormann des Gerichts ernannt. Obgleich die Liste von
Richtern hauptsächlich durch den Earl selbst vorbereitet wurde, war es
nur durch seine ausschlaggebende Stimme, dass ein Schuldspruch erfolgte.
Das Todesurteil wurde über Lord Balmerino ausgesprochen; doch die
öffentliche Empörung zu diesem willkürlichen Vorgehen loderte so wild
auf, das die Regierung fürchtete, das Urteil auszuführen. Bischof Burnet
sagt, dass, als das Urteil ausgesprochen wurde, "viele Treffen
abgehalten wurden und es wurde entschlossen, entweder das Gefängnis zu
zwingen, Balmerino in Freiheit zu setzen oder wenn dies scheitern sollte,
seinen Tod am Hof und an den acht Richtern zu rächen. Als der Earl of
Traquair dies hörte, ging er zum Hof und erzählte dem König, das Lord
Balmerinos Leben in seinen Händen wäre, die Hinrichtung jedoch in keinem
Fall ratsam war und er seine Begnadigung vorschlug."
Die Person, die so dachte,
war offensichtlich ein Mann nach des Königs eigenen Herzen. Raffiniert,
skrupellos und entschlossen war er nicht gewillt, irgendeinen Plan zu
widersprechen, den der Hof sich ausdenken würde. Eine Anzahl von Briefen
von Charles finden sich in der Urkundenkiste von Traquair-House, zeigen
das unbegrenzte Vertrauen, das der König in den Earl setzte.
Am 20. November 1637
schrieb er von Whithall, "Ich habe gelobt Roxborough, Euch nicht nur die
vielen Geheimnisse von meinen Gedanken zu zeigen, sondern, Euern Rat so
gut wie Eure Übereinstimmung in meinen Dienst zu haben." 1641, als das
Parlament ihn zwang, Traquair von seinem Dienst auszuschließen, schrieb
Charles ihm, "Seit auf Euren eigenen Wunsch und meine Erlaubnis, Ihr
Euch von meinem Hof zurückgezogen habt, um den Verdacht von unseren
Landsleutenzu entkräften, habe ich es für geeignet erachtet, Euch mit
diesen Zeilen zu versichern, dass ich weit entfernt davon bin, Euch als
einen Schuldigen zu betrachten, ich achte Euch als einen treuen Diener,
wie ich je einen hatte. Ich glaube, dass der größte Grund der
Niedertracht ist, dass Ihr nun belangt werdet, weil ihr mir gedient habt,
wie ihr solltet; deshalb wünsche ich, Ihr sollt sicher sein, dass,
sollte ich eine geeignete Zeit finden, alle Verleumdungen gegen Euch
wegwischen werde und Euch für die Duldungen in meinem Dienst belohne."
Wieder am 26. September
1642 schrieb der König, "Traquair, die früheren Erfahrungen, die ich von
Eurem Eifer in meinem Dienst und Eurer Gewandtheit darin, meine
Ansprache gegen diese Träger zu führen, machen Euch besonders für mich,
dass, obgleich ein Geschäft mag zu vielen gleich angesprochen werden,
bisher ihr jemand seid, dem ich hauptsächlich (und tatsächlich allein)
das Recht anvertraue, es durchführen. Euer fester ewiger Freund, Charles
R."
Traquair hatte das
Vertrauen von des Königs hauptsächlichen geistlichen Beratern gewonnen,
so gut wie das von Charles selbst. Laud informierte den Erzbischof von
St. Andrew, dass der Earl of Traquair "hatte dem König in meiner
Gegenwart versichert, dass er bereitwillig alle Ämter für die Kirche
ausführen wird, die in seine Macht kommen, nach allen Befehlen,
wie er entweder unmittelbar vom König oder andernfalls durch Führung von
seiner Majestät durch mich selbst erhalten wird." Diese "gegenseitige
Beziehung" zwischen dem Earl und dem Erzbischof wurde "sehr geheim
gehalten" und zu keiner anderen Person, entweder geistlich oder Laie,
bekannt gemacht."
Der schottische Geheime
Rat, bestehend aus acht Prelaten und über zwanzig Edelmännern, daneben
mit den legalen Offiziellen, bildete das handelnde Ministerium für die
Regierung in dem Land von 1634 bis 1638. Der Earl of Traquair war
praktisch der führende Minister und nach seiner Beförderung zu dem Amt
des Obersten Schatzmeisters im Jahr 1635, "hütete er die schottischen
Angelegenheiten", berichtet Baillie, mit der absolutesten Souveränität,
die je irgendein Untertan unter uns, in diesen vierzig Jahre kannte."
Sein anmaßendes Verhalten schien einige von den anderen Mitgliedern in
diesem Rat eingeschüchtert zu haben. "Er trug alles nieder dass in
seinem Weg", bemerkte Baillie, "mit solch einem heftigen Fluß, oft in
nicht erforderlicher Leidenschaft." Er mochte die Bischöfe nicht und
trotz seines Eifers für des Königs Dienste, sowohl in geistlichen und
bürgerlichen Angelegenheiten, war er persönlich gegen die Einführung des
neuen Gebetbuches. Er erklärte zu dem Earl of Rothes, dass er "lieber
seinen weißen Stab niederlegen würde, als es auszuüben und würde seinen
Geist frei von seiner Majestät schreiben."
Er war feindlich nicht
nur gegenüber Lauds Liturgie, sondern auch zu dem ganzen Plan,
Schottland durch die Politik von Lambeth zu regieren. Er stimmte mit
Lord Napier in der Ansicht überein"dass Kirchenmänner eine Kompetenz
haben, die vereinbar mit dem Gesetz von Gott ist, nicht aber sie zu
geben zu großem Besitz und Hauptämtern des Staates, ist weder geeignet
für die Kirche, noch für den König und dem Staat." Doch als Charles, mit
seinem charakteristischen Eigensinn darauf bestand, dass die schottische
Geistlichkeit das neue Gebetsbuch übernahm, hatte der erfahrene Oberste
Schatzmeister bedeutenden Anteil darin, die königlichen Befehle
auszutragen. Jenny Geddes Hocker schleuderte an den Kopf des Dean von
Edinburgh, als er "sagte eine Menge zu ihrem Ohr, hervorrufen auf einmal
eine Explosion von der langen Dachterasse des Zorns, der sich im ganzen
Land angehäuft hatte. Traquair war einer von den hauptsächlichen
Objekten der allgemeinen Empörung und einer der ersten, der unter ihrem
Ausbruch litt. Er wurde durch den Pöbel von Edinburgh belagert und seine
Bürowand durchbrochen. Er selbst wurde bedrängt und niedergeworfen und
konnte sich nur mit Schwierigkeiten wieder erheben, "ohne Hut und
Mantel, wie ein Übeltäter", berichtet ein zeitgenössischer Chronist, "wurde
durch die Menschenmenge zu der Tür von dem Rathaus getragen, wo er ein
Asyl fand."
Beim Erreichen der
Nachrichten über diesen Aufstand schrieb der König an den Schatzmeister,
"Wir haben eine Verbindung des barbarischen Aufstand zu Edinburgh
gesehen, welchen ihr sandtet zu Eurem Sekretär und geben Euch herzlichen
Dank für die Schmerzen, die ihr nahmt, um denselbigen zu befridiegen und
sind hoch beleidigt, dass Demütigung, wie ihr schriebt, einem solchen
Hauptbeamten von Euch und anderen von unserem Rat angetan worden sein
und wir zweifeln nicht, ihr nehmt Beachtung von diesen, die die Autoren
oder Mitschuldige davon waren, das über angemessen wir nehmen solchen
Befehl, wie die Natur von solch einem außergewöhnlichen Verbrechen es
erfordert."
Bei des Königs eigener
Nachfrage, wurde der Earl durch den Geheimen Rat nach London geschickt,
um Seine Majestät von dem Stand der Angelegenheiten zu informieren und
ihm zu der Politik zu raten, welche nun ergriffen werden sollte. Er
empfahl ernsthaft, dass die neue Liturgie zurückgezogen sein sollte,
doch dass, so sicher die königliche Autorität und Würde, eine Form von
Unterwerfung von den Presbyterianern erforderlich war. Der König war
tief ignorant von dem wirklichen Stand der Angelegenheiten und von dem
Steilhang, auf welchem er stand. Er wurde überredet, das Gebetbuch
aufzugeben und der Hof der Hochkommissare wurde unter seine königliche
Autorität geworfen.
Der Erzbischof von St.
Andrews schrieb ihm, wenn er fest verurteilte das gegenwärtige
Vorschreiten und diese unter der Strafe von Verrat verbot sowie dem
gleichen Kurs für die Zukunft zu folgen "ihre Verbindungen würden sich
wie Frostwerk in der Sonne auflösen, oder wie Nebel vor dem Wind
getrieben werden." Gleicher Rat gab ihm Laud und über den Anfang Februar
1688 kehrte Traquair nach Schottland zurück, mit Befehlen, seine Politik
auszutragen. Die schottische Hauptstadt war noch in Schande über den
Bericht von den letzten Unruhen und der Rat und das Gericht wurden zu
Stirling gehalten. Nachdem er eine kurze Zeit in der Metropole blieb, wo
er ablehnte, irgendwelche Informationen hinsichtlich der Absichten des
Königs oder den Befehlen zu geben, welche er erhalten hatte, reiste der
Oberste Schatzmeister nach Norden. Das Ziel seiner Reise und die Natur
von des Königs Antwort waren über einige Mittel bekanntgeworden und
innerhalb von einer Stunde, nachdem der Earl Edinburgh verlassen hatte,
ritten Lord Lindsay und Lord Home so schnell nach Stirling, wie ihre
Pferde sie dorthin bringen konnten. Sie erreichten die Stadt vor ihm und
waren in Bereitschaft, seinem Vorankommen entgegenzuwirken.
Zu Zehn Uhr am 20.
Februar erschiene die Heralde am Marktkreuz, begleitet durch den
Obersten Schatzmeister und dem Geheimen Siegelbewahrer und verlasen die
königliche Proklamation. Sie drückte Seiner Majestäts äußerstes
Missfallen mit dem Verhalten von diesen aus, die teilgenommen hatten in
den kürzlichen Treffen und Versammlungen, erklärte diese ausgesetzt zu
hoher Zensur, verbietend all solche Versammlungen und Treffen in
Zukunft unter der Strafe des Verrats und befahl alle Adligen, Baronen,
Geistlichen und Bürgern, gegenwärtig nicht wohnend in der Stadt
Stirling, zu gehen innerhalb von sechs Stunden und nicht dorthin
zurückzukehren, entweder zu dieser Stadt oder zu irgendeinem anderen
Ort, wo der Rat sich möge treffen. Nicht früher war die Proklamation
gemacht, mit den üblichen Formalitäten, als Lord Home und Lord Lindsay
voranschritten und Protest begründeten, welchen sie hatten vorbereitet,
zu dem gleichen Punkt mit allen rechtlichen Formen gelesen zu werden und
hinterließen eine Kopie von diesem Dokument, befestigt an der Seite der
Proklamation zu dem Marktkreuz von Stirling und eilten zurück nach
Edinburgh.
Eine Wiederholung von der
gleichen Szene fand statt zu Linlithgow, Edinburgh und all den anderen
Städten statt, wo die Proklamation verlesen wurde. Es wurde verstanden,
dass die Politik von Traquair war, so viele presbyterianische
Vereinigungen zu brechen, wie ihm möglich war, umfassend alle Klassen
der Gesellschaft. Diesem Rat entgegenwirken, wurde beschlossen, den
National Covenant zu erneuern. Die Unterzeichner versprachen feierlich
ihn fest einzuhalten und die wahre Religion zu verteidigen und
nachsichtig zu behandeln, die Praxis von allen Neuerungen, welche immer
eingeführt werden, auf die Angelegenheit von dem Beten zu Gott. Als "der
zehnjährige" Streit zwischen dem König und den Covenanters in der
denkwürdigen Generalversammlung, welche sich zu Glasgow im November 1638
traf, begann, war der Earl of Traquair einer von den Beratern des
Königlichen Kommissars, dem Marquis of Hamilton. Nachdem die Covenanter,
durch einen Appell zu den Waffen, den König gezwungen hatten, ihren
Forderungen in dem Frieden von Berwick nachzugeben, wurde Traquair zum
Lord High Commissioner der Generalversammlung ernannt, welche sich zu
Edinburgh am 12. August 1639 traf.
Es war nicht einfach,
diese gefährliche Aufgabe durchzuführen. Während scheinbar gewillt,
Strömung nachzugeben, blieb der König hartnäckig versessen darauf, seine
eigenen Pläne auszutragen. Sein Repräsentant war deshalb instruiert,
vorzugeben alles zu gewähren, was die Leute wünschten, doch mit solch
kunstvoller Qualifikation und Zurückhaltung, um in Wirklichkeit nichts
zuzugestehen. Er war "Weg zu geben für die Gegenwart für das, was
schädlich zu der Kirche und der Regierung, doch so zu tun, in einem
solchen Weg, welcher einen Grund zurückhält, diese Konzessionen zu der
richtigen Zeit zurückziehen zu können."
Auch der Geistlichkeit
wurde ein Hinweis gegeben, dass sie den Kommissaren einen Protest
übergeben sollten und gegen diese Versammlung und Parlament Widerstand
erheben sollten", welches später als ein Vorwand für den Widerruf dienen
konnte. Traquair schien seinen schwierigen Teil mit großer
Geschicklichkeit gespielt zu haben. Auf der einen Hand gab er Zustimmung
in Seiner Majestäts Namen zu den Akten der Glasgower Versammlung, der
Abschaffung der Episkopalie, der Aufhebung von den Fünf Artikel von
Perth und der Ratifizierung von dem Covenant, zu welchen er seine
Unterschrift gab, sowohl als Kommissar, als auch als Einzelperson. Auf
der anderen Hand, machte er zu Beginn einen plausiblen Einwand,
schützend Seine Majestäts Rechte für die Wiedergutmachung von
irgendetwas, dass etwas getan werden musste, dass schädlich zu dem
königlichen Dienst war. Am Tag nach Erhebung der Versammlung, eröffneten
die Kommissare das Parlament im großen Staat, das "reiten" von den
Mitgliedern - eine Prozession zu Pferde von Holyrood zu der Parlament
Close - und all die anderen Formen und Ehren fällig zu Königstum, wurden
mit mehr als üblicher Pracht bedacht. Die Stände, welche sich bisher in
den schmuddeligen Nischen vom Tolbooth getroffen hatten, versammelten
sich nun zum erstenmal in der großen neuen Halle des Parlamenthauses,
mit seiner prächtigen Decke, gefretigt aus Eichenstämmen und war eines
der interessantesten Bauten in der Hauptstadt. Das Treffen war kurz und
stürmisch und als Traquair, mit all seiner Geschicklichkeit und
Redegewandtheit, nicht in der Lage war ihre Schritte zu kontrollieren,
verlies er das Parlament in der Absicht, dass er neue Instruktionen vom
König erhalten wolle und erschien nicht wieder in Person zu ihren
Treffen.
Die Covenanter, obgleich
unfähig den dichten Schleier von Doppelspiel und Täuschung zu
durchdringen, in welches der König und sein Kommissar ihre Politik
eingeschlagen hatten, waren noch aufmerksam von der Unaufrichtigkeit und
der Feindschaft von Charles und seinen vertrautesten Ratgeber. Traquair
wurde keinesfalls als der Schlechteste von den "Bösartigen" betrachtet,
doch seine Tatkraft und Fähigkeiten machten ihn besonders beachtlich.
Daher, als der Tag ihres Triumphes 1641 kam, zwangen sie den König,
seine Zustimmung zu dem Ausschluss des Earls von dem Wirkungen des "Aktes
der Vergessenheit" zu geben und den Earl als einen Aufhetzer zwischen
England und Schottland und zwischen dem König und seinen Untertanen zu
betrachten. In der vorangehenden Sitzung des Parlamentes, war ein Akt
beschlossen worden "welche Fähigkeit, Amt, Platz oder Würde auch immer",
wurde erklärt, dass "alle schlechten Ratgeber, die, anstelle Seiner
Majestät wahren und richtigen Rat, ihm Informationen und Rat zu dem
bedeutenden Vorurteil und Ruin von der Freiheit von dieser Kirche und
Königreich gegeben haben, sollte exemplarisch verurteilt werden." Sir
James Balfour behauptet, dieser Akt "war beabsichtigt, um Traquair zu
fangen." Er wurde entsprechend im Parlament als ein Aufhetzer betrachtet
und für schuldig befunden. Charles trat dazwischen, um ihn vor der
Hauptstrafe zu schützen, doch er wurde seinem Amte als Schatzmeister
entzogen und gezwungen, Sicherheit zu geben, sich in einer Weise zu
verhalten, welche am besten den Frieden des Landes bewahren würde. Als
Strafe drohte die Verwirkung der Begnadigung, die er von Seiner Majestät
erhalten hatte.
Die vorherrschende Partei
im Parlament war nicht bereit, ihre Macht mit Mäßigung oder Gnade
auszuüben und sie zwang den König, zu versprechen, dass Traquair nicht
besprechen sollte oder irgendeinen anderen "Aufhetzer" in irgendeinem
öffentlichen Amt, ohne Einverständnis der Stände oder auch zu erlauben,
irgendwelche Verbindungen zu seiner Person, um zu verhindern, dass sie
ihm schlechten Rat geben.
Der Earl of Traquair war
einer der schottischen Edlen, die in 1643 einen Protest unterschrieben,
die die stärkste Missbilligung zu der Verbindung der schottischen Stände
und dem englischen Parlament gegen den König ausdrückte und wurde in der
Folge, da er die Bedingungen verletzt hatte, auf die er in Freiheit
gesetzt war, zu einem Gegner der Religion erklärt und auch zu einem
Feind des Friedens im Königreich. Seine beweglichen Güter wurden
beschlagnahmt und sein Besitz konfisziert. Er konnte die vollständige
Verwirkung von seinem Eigentum abwehren und erhielt eine Begnadigung,
durch die Zahlung von 40.000 Mark, mit den Bedingungen, dass er den
Covenant unterschreiben sollte und sich selbst innerhalb der Grenzen der
Grafschaften Roxburgh, Selkirk und Peebles aufzuhalten und zu
versprechen, dass er nicht in des Königs Gegenwart gehen würde.
Es wird behauptet, dass
er seinen Sohn, Lord Linton, mit einem Trupp Reiterei, gesandt hatte,
sich Montrose dem Tag vor der Schlacht von Philiphaugh (13. September
1645) anzuschließen, doch diese in der Nacht wieder zurückzog. Es ist
auch berichtet, dass, als der große Marquis, in seiner Flucht vom
Schlachtfeld, begleitet von wenigen Anhängern, Traquair House erreichte,
der Earl und sein Sohn ablehnten diese zu empfangen - ein Ereignis
welches, wenn es wahr ist, dazu neigt, die Ansicht zu bestätigen, die
allgemein von diesem zwielichtigem Edelmann unterhalten wird, dass er
ein prinzipienloser Opportunistwar, auf den sich keine Partei verlassen
konnte.
1647, als Charles im
schottischen Lager Zuflucht genommen hatte, wurde Traquair
wiedereingesetzt und zu einem Mitglied des Komitees der Stände ernannt,
wahrscheinlich in Folge von einem Brief, welchen der König in seinem
Namen an den Earl of Lanark schrieb, dem schottischen Staatssekretär.
"Ich will, dass er nicht vernachlässigt wird", sagte er, "auf Traquairs
Namen hin, ihn zu seinem Platz im Parlament leiten. Ich will nicht mehr
sagen, doch Ihr kennt seine Leiden für mich und dies ist eine besondere
Empfehlung zu Euch von Euren festen, wirklichen, treuen Freund, Charles
R."
1648 Traquair erhob einen
Reitertrupp für das "Engagement", um die Rettung des Königs vor dem
siegreichen Parlament zu versuchen und mit seinem Sohn, Lord Linton,
wurde er bei der Schlacht von Preston gefangen genommen. Für vier Jahre
blieb er in Warwick Castle inhaftiert und sein Besitz wurde ein zweites
Mal beschlagnahmt. Letztlich setzte Cromwell ihn in Freihet und er
kehrte nach Schottland zurück, wo er verbrachte den Rest seiner Tage in
großer Armut und Unbekanntheit verlebte.
Sein Sohn, Lord Linton,
obgleich er an seines Vaters Versuchen im Namen von König Charles
teilgenommen hatte, war - wahrscheinlich durch den Anschluss an eine der
extremen presbyterianischen Parteien - erfolgreich, einen Teil des
Familieneigentums zu retten und konnte zu Traquair bleiben; doch sehr zu
seiner Schande, lehnte er es ab, seinem alten und verarmten Vater zu
unterstützen.
Während der beiden
letzten Jahre seines Lebens, war der alte Earl zu solcher Not gezwungen,
als von der Wohltätigkeit für die Bedürfnisses des Lebens abhänigig zu
sein. Es wird durch den Autor von "Eine Reise durch Schottland in
familiären Briefen" berichtet, dass dieser einst große Edelmann und
Staatsbeamter ein Almosen annehme, obgleich er es nicht öffentlich
erfragte. Dort sind einige, die noch zu Peebles leben, die haben ihn
gesehen, wie er einen einen Salzhering und eine Zwiebel ass."
In der merkwürdigen
Erzählung von den Frasers von James Fraser of Kirkhill, kürzlich ans
Licht gebracht, gibt es folgende Passage hinsichtlich des ersten Earls:
"Er war ein wahres Zeichen von der Eitelkeit der Welt - ein genauer
Meteor. Ich sah ihn betteln in den Straßen von Edinburgh. Er steckte in
einer antiquierten Kleidung, einem breitem, alten Hut, kurze Jacke und
Kniehosen und ich trug in meinen Quartieren im Canon-gate zu seiner
Erleichterung bei. Wir gaben ein Noble, er stand mit seinem Hut
abgesetzt. Der Master of Lovat, Culbockie, Glenmorrison und ich selbst
waren dort und er empfing das Geldstück von meiner Hand, so bescheiden
und dankbar, wie der ärmste Esser. Es ist gesagt, dass er zu einer Zeit
den Flickschuster nicht bezahlen konnte und er starb in eines armen
Flickschusters Haus." (Der Earl of Traquair war nicht der einzige "Zeichen
von der Eitelkeit von der Welt" während des großen Bürgerkrieges. Das
Haupt von der alten Familie der Mowbrays of Barnbougle stieg zu einem
einfachen Zustand von Elend. In dem Sitzungsberichten von der Gemeinde
in Strathmore, unter dem Datum des 17. Februar 1650, steht folgender
Eintrag, "Gab diesen Tag zu Sir Robert Moubray, einstmals Laird of
Barnbougle, nun durch Armut ein armer Esser geworden, 24 Shilling
(Schottische).) Er starb 1659, "sitzens in dem Stuhl seines eigenen
Hauses", sagt Nicol, "ohne irgendeine vorangegange Krankheit" und "mit
wenig Klage". Sein Tod, wird berichtet, war schnell, wenn nicht sogar
verursacht, durch das Fehlen von den Notwendigkeiten des Lebens. Dieses
traurige Beispiel von der Veränderung des Glückes, wurde wiederholt von
des Schatzmeisters Zeitgenossen gezeigt, zu "markieren eine Moral und
zieren eine Geschichte."
Der Kommentator von Scott
of Scotstarvits "Ausführliche Lage der schottischen Staatsmänner"
berichtet, dass bei seinem Begräbnis dieser unglückliche Edelmann kein "mortcloth
(Leichtuch) hatte, außer einer schwarzen Schürze, noch Tücher, außer
Leinen, die einigen Gentlemen gehörten, die bei der Zeremonie anwesend
waren; und das Grab war zwei Fuß kürzer als sein Körper, die Helfer
mussten bleiben, bis es vergrößert war und er begraben werden konnte."
Wenn wir eine Geschichte
glauben mögen, ausgehändigt durch Überlieferung, bezogen von Sir Walter
Scott und verkörpert in einer Ballade, die er in seinen "Border
Minstrelsy" veröffentlichte, musste der Earl of Traquair so
prinzipienlos in den Mitteln gewesen sein, die er anwandte um seine
eigenen privaten Interessen zu fördern, wie in den Schritten, welche er
ergriff, um die Politik des Hofes auszuführen. Als er etwa zu der Höhe
seiner Macht war, führte er einen Prozess von großer Bedeutung, welcher
im Gerichtshof zur Entscheidung stand und es gab alle Gründe zu glauben,
dass das Urteil durch die Stimme des Präsidenten, Sir Alexander Gibson,
betitelt Lord Dune, entschieden wurden, dessen Ansicht ungünstig zu
Traquair Interessen verstanden wurde. Dune war nicht nur ein fähiger
Anwalt, sondern ein aufrechter Richter - ein Charakter nicht sehr "gewöhnlich
in Schottland zu diesen Tagen, wie das Maxim, "Zeig mir den Mann und ich
werde dir das Gesetz zeigen" ein sehr allgemeine Redewendung war. Da der
Präsident sicher sowohl gegen Bestechungen als auch Einschüchterung war,
war es für den Erfolg des Lord Schatzkanzler in seinem Prozess
erforderlich, dass er in einem Weg oder dem anderen aus dem Weg
geschafft werden sollte. Es gab einen unentwegten Borderer, namens
William Armstrong, genannt, wegen vergangener Zeiten der Vornehmheit, "Christie`s
Will", ein linearer Abkömmling von dem berühmten Johnnie Armstrong of
Gilnockie, der, wegen einiger Plünderungen, im Tolbooth von Jedburgh
festsaß und Traquair für seine Freiheit, wenn nicht sogar sein Leben
verdankte. Zu diesem wagemutigen Moos-Trooper wandte sich der Earl in
seiner Not und er, ohne Zögern, unternahm es, den Präsidenten zu
entführen und ihn aus von dem Weg zu halten, bis die Sache entschieden
sein sollte. Als er nach Edinburgh kam, entdeckte er, dass der Richter
die Gewohnheit hatte, von Leith Sands ohne einen Begleiter auszureiten.
Seine Gelegenheit eines Tages sehend, während der Richter seinen
gewöhnlichen Ausritt nahm, sprach Armstrog ihn an und ersann, aufgrund
seiner amüsanten Laune, köderte den Präsidenten zu einem unbenutzen und
einsamen Platz, genannt der Figgit Whins, wo er ihn plötzlich von seinem
Pferd schlug, verband ihm die Augen und wickelte ihn einem großen Mantel
ein. In diesem Zustand wurde der unglückliche Richter hinter Christie`s
Will gebunden und über das Land auf unbekannten Pfaden getragen. Er
wurde in einer alten Burg in Annandale, nicht weit von Moffat, genannt
der Turm von Graham, abgesetzt.
Zwischenzeitlich wurde
sein Pferd gefunden, wandernd auf dem Sand. Es wurde daraus geschlossen,
dass sein Reiter in die See geworfen war und ertrunken. Seine Freunde
trauerten und ein Nachfolger wurde zu seinem Amt durch den Lord
Schatzkanzler ernannt. Der Präsident verbrachte drei trostlose Monate in
dem Dschungel der Borderfestung, erhielt sein Essen durch eine Blende in
der Mauer, sah nicht einen und hörte niemals den Klang von einer
menschlichen Stimme, außer wenn ein Schäfer seinen Hund Bawty rief und
eine weibliche Einwohnerin des Turmes ihre Katze Madge. In den Worten
von der Ballade:
Für neunzehn Tage und
neunzehn Nächte,
Von Sonne oder Mond oder Mitternachtssterne,
Alter Dune niemals sah einen Strahl,
Die Unterkunft war sehr dunkel und grämlich.
Er dachte, die Hexer vom rosigen Kreuz
Hatten gefangen ihn in ihren Netzen sehr fest,
Oder dass die Zigeuner glänzender Gang
Hatte gelagert seine Erfahrung zu letzt.
Hey! Bawty Bursche! Weit drüben! Weit drüben!"
Diese waren die morgendlichen Klänge er hörte;
Und ein "wehe!" Alter Dune rief,
"Der Teufel streckt seine Finger nach mir!"
Und während eine Stimme nach Baudrons rief,
Mit Klang unvertraut und scharf und spitz;
Ich habe gehalten sie für eine Hexe,
Und nun ich denke, sie wird klären Punkte mit mir!"
Nach einer Weile wurde der Prozess zu Gunsten von Lord Traquair
entschieden und Will wurde angewiesen, den Präsidenten in Freiheit zu
setzen. In den Worten der Ballade:
Traquair hat geschrieben
einen Brief,
Und er hat gesiegelt ihn mit seinem Siegel
"Ihr könnt lassen den alten Kerl aus der Tasche,
Mein Land ist meins und es geht gut."
Entsprechend betrat Will das Gewölbe des Todes bei Nacht, wickelte den
Präsidenten einmal mehr in seinen Mantel, ohne ein einziges Wort zu
sprechen, ritt mit ihm nach Leith Sands, setzte den erstaunten Richter
auf dem gleichen Punkt nieder, wo er ihn aufgenommen hatte. Er
beanspruchte und erhielt sein Amt und seine Würden, wahrscheinlich nicht
sehr zu der Befriedigung von seinem Nachfolger. Der allgemeine Glaube zu
der Zeit, in welcher der Präsident sich befand, war, dass er durch
Hexenkraft weggezaubert wurde und es war vor dem Ablauf von vielen guten
Jahren, dass die Wahrheit ans Licht gebracht wurde. (Die Wahrheit von
diesem seltsamen Vorfall ruht nicht gänzlich auf Überlieferung, da
Forbes, in seinem Journal vom Gericht, veröffentlicht 1714, berichtet:
"Die gewöhnlichen Berichte, dass einige Parteien in einer beträchtlichen
Tat vor dem Gerichtshof finden, das Lord Ducie konnte nicht nachlassen
zu denken, die gute Begründung, dass er über eine List fiel, die erdacht
war, seinen Einfluss und Gewicht zu verhindern, welche seine Lordschaft
zu seinem Schaden haben würde, durch einige starke Männer zu veranlassen,
ihn zu entführen in den Links von Leith, zu seiner Ablenkung an einem
Samstagnachmittag und transportierte ihn zu einem einsamen und seltsamen
Raum in dem Land, wo er gefangen gehalten wurde ohne den Vorteil des
Tageslichts, eine Angelegenheit von drei Monaten (obgleich andernfalls
höflich und gut unterhalten), während welcher Zeit seine Frau und Kinder
in Trauer für ihn als tot gingen. Doch nachdem der zuvor erwähnt Grund
entschieden war, wurde Lord Ducie durch Unbekannte zurückgebracht und
fallen gelassen zu dem gleichen Platz, wo er aufgenommen wurde." -
Minstrels of the Scottish Border, iv. Seiten 94, 95)
Es scheint von Pitcairns
Criminal Trials, dass George Meldrum, der Jüngere, of Dumbreck, mit der
Unterstützung von drei Borderdieben, Gibson of Dune entführten und ihn
für einige Zeit in einem Borderturm gefangen hielt. Doch dies mag getan
worden sein zu der Anstiftung von Traquair oder der Präsident mochte ein
zweites Mal weggetragen werden. Es ist nicht wahrscheinlich, dass die
Überlieferung in den Borders nicht ganz grundlos gewesen sein. Dies war
nicht die einzige Gelegenheit, auf welcher der Lord Schatzkanzler
Armstrong bedeutende Unterstützung verdankte. Während des Großen
Bürgerkrieges, war es von großer Bedeutung für den königlichen Dienst,
dass ein gewisses Paket mit Papieren dem König von seinen Freunden in
Schottland überbracht werde. Doch das Unternehmen war schwierig und
gefährlich, da die Führer des Parlamentes strenge Wache auf den Borders
hielten, um jegliche Kommunikation zwischen Charles und den schottischen
Royalisten zu verhindern. In dieser Lage, nahm Traquair einmal mehr
Rückgriff auf Christie`s Will, der bereitwillig den Auftrag unternahm
und erfolgreich und sicher das Paket dem König überbrachte.
Bei seiner Rückkehr mit
Seiner Majestäts Antwort, wurde ihm zu Carlisle aufgelauert, wo,
unbewußt jeder Gefahr, er für einige Zeit anhielt, um sein Pferd zu
erfrischen. Beim Fortsetzen seiner Reise, so bald, wie er begann die
lange und enge Brücke zu passieren, die den Eden an diesem Platz kreuzt,
wurden beide Enden des Passes durch eine Abteilung Parlamentssoldaten
besetzt, die auf ihn gewartet hatten. Der wagemutige Borderer spornte,
ohne einen Augenblick Zaudern, sein Pferd an, setzte über die Brüstung
und sprang in den Fluß, der zu der Zeit in hoher Flut stand. Nach einem
verzweifelten Kampf erreichte er eine Landung an dem steilen Ufer namens
the Stanners und sprengte mit voller Geschwinidigkeit zu den
schottischen Borders, verfolgt durch die Truppen, die für einige Zeit,
bewegungslos vor Erstaunen zu seiner Kühnheit gestanden hatte. Er war
gut beritten und hatte einen guten Start, so dass er vor seinen
Verfolgern blieb, drohend mit seinen Pistolen, irgendeinen von diesen zu
erschiessen, die es wagen mochten, ihm näher zu kommen. Sie folgten ihm
bis zum Fluß Esk, der die beiden Königreiche teilt, welchen er ohne
Zögern durchschwamm, obgleich es floß "von Ufer zu Flußufer", "von Bank
zu Brae". Beim Erreichen von schottischen Boden wendete der
unerschrockene Moos-trooper, drehte sich zum nördlichen Ufer und in dem
wahren Geist eines Borderräubers, lud er seine Verfolger ein, den Fluß
zu überqueren und mit ihm zu trinken. Nach dieser spöttischen Bemerkung,
setzte er seine Reise zu der schottischen Hauptstadt fort und stellte
den königlichen Briefe treu in die Hände von Traquair.
Dem Earl folgte in Titel
und dem Rest seines Besitzes sein einziger Sohn Lord Linton, von dessen
"unnatürlichen Verhalten zu seinen Eltern" laute Beschwerden erfolgten.
Obgleich ein Ältester in der Kirche, wurde er des Trinken und Schwörens
beschudigt und während er bezeugte, ein Anhänger der extremen
presbyterianischen Partei zu sein, heiratet er in Folge zwei Damen, die
Römisch-Katholische waren. Die Berichte vom Kirchgerichtshof von
Inverleithen erwähnen 1647, dass "für das schnellere Ausführen ihrer
Gesetze, der Hof beschloss, Lord Linton zum Ältesten zu wählen, welches
entsprechend erfolgte, seine Lordschaft wünschte zuvor die ganze
Gemeinde zu sein treu in dieser Funktion." Im April 1648 wurde ernannt
die folgende Synode, als regelnder Ältester des Hofes zu besuchen. Lord
Lintons Benehmen brachte ihn schnell, sowohl zu bürgerlicher und
geistlicher Strafe. 1649 heiratete er Lady Henrietta Gordon, eine
Tochter von George, zweiter Marquis of Huntly, dem Führer der
Römisch-Katholischen Partei in Schottland, der kurz zuvor am Kreuz von
Edinburgh enthauptet wurde. Lady Henrietta war die Witwe von George,
Lord Seton, ältester Sohn des zweiten Earl of Winton, auch ein Führer
der Royalisten. Die Heirat von einem Ältesten der Presbyterianischen
Kirche mit einem exkommunizierten Papisten musste die stärksten Gefühle
der Missbilligung von der ganzen Truppe erregt haben und wurde als eine
abscheuliche Beleidigung betrachtet. Die Hochzeitszeremonie wurde
durchgeführt, entgegen des Gesetzes, privat und ohne die Verkündung von
Bannen, durch den Geistlichen von Dawick, der daraufhin abgesetzt und
exkommuniziert für diese Verletzung des Rechts wurde, sowohl durch die
Kirche als auch den Staat. Lord Linton selbst wurde mit 5.000
schottischen Pfund bestraft und wurde auch exkommuniziert und inhaftiert.
Diese schweren Strafen
schreckten ihn nicht ab, dies zu wiederholen. Seine Frau lebte nur ein
Jahr nach ihrer Hochzeit und 1654 nahm Lord Linton als zweite Frau Lady
Anne Seton, Halbschwester des Bruders von Lady Henrietta - eine Union,
verboten durch die kanonischen Gesetze, welche die Heirat von den
Mitglieder der Römisch-Katholischen Kirche regelte, zu der Lady Anne
gehörte. Lord Linton hielt noch immer auf seine Verbindung mit der
presbyterianischen Kirche, doch sein unrechtmäßiges Verhalten brachte
ihn vor die Zensuren der Presbyterie von Peebles, welche zu dieser Zeit
keine Ehrfurcht vor Personen hatten. In seinen Berichten, unter dem
Datum vom 9. August 1657, ist folgender Eintrag, "Der Lord Lyntoun (nach
vielen Zitaten) genannt, beschuldigt und angegriffen durch den Moderator
mit diesen einigen Justizvergehen, usw., Abwesenheit von der Kirche,
trinken, schwören usw., er begehrte Gottes Gnade und bat um Gnade, zu
scheuen diese in der kommenden Zeit. Woraufhin seine Lordschaft
weggebracht wurde, die Presbyterie beschloss, dass der Moderator ihm
eine ernste Rüge erteilen sollte und ermahnte ihn, Gott zu suchen und
auf diese Schlechtigkeiten in kommenden Zeiten zu verzichten, welches
wurde entsprechend getan wurde." Ein Eintrag in die Justiz von Peace
Berichten von der Grafschaft, bieten einen anderen flüchtigen Blick von
der Position dieses unbeständigen und nicht übermäßig angesehenen Edlen.
Unter dem Datum des 30. Januar 1658, ist geschrieben, "Diesen Tag der
Kommandeur von den Truppen, die in den Grafschaften von Peebles und
Selkirk liegen, wünschte informationen von der Justiz von allen Papisten,
die innerhalb der Grafschaft von Peebles leben, dass er mochte
vorschreiben einen Befehl für ihr persönlichen Benehmen. Die Bank
erklärte, sie wüsste von keinen Papisten in der Grafschaft mit Ausnahme
jenen, die in Lord Lintons Familie lebten, Lord Linton selbst erklärte,
dass seine Frau und drei Frauen die einzigen Papisten in seinem Haus
waren." Der zweite Earl of Traquair starb im April 1666 in seinem 44.
Lebensjahr, hatte nur Kinder mit seiner zweiten Frau, vier Söhne und
drei Töchter. Der Geheime Rat, befürchtend, dass die verwitwete Lady
Traquair ihren ältesten überlebenden Sohn William in dem
Römisch-Katholischen Glauben erziehen würde, veranlasste 1672, als der
jugendliche Earl sein fünfzehntes Jahr erreicht hatte, dass sie nach
Holyrood House komme und ihren Sohn mit sich bringe. Sie hielt es für
angebracht, diese Vorladung abzulehnen und ein Befehl wurde unmittelbar
zu Boten in Waffen ausgesprochen, die Gräfin mit ihrem Sohn vor dem Rat
zu bringen. Beide wurden innerhalb einer Woche vorgebracht.
In den Berichten des
Geheimen Rates, unter dem Datum des 8. Februar, ist die Beseitigung von
diesem Fall auf diese Weise erzählt, "Hinsichtlich der Gräfin von
Traquair, mit ihrem Sohn dem Earl, dem ist befohlen verschickt zu sein,
zu der Aufsicht eines Professor der Geistlichkeit in der Universität von
Glasgow, um in der reformierten Religion erzogen zu werden, eine Absicht
von dem Erzbischof von Glasgow. Kein popischer Diener sei gestattet, ihn
zu begleiten." Dem Befehl konnte man entfliehen und er wurde nahezu zwei
Jahre später, im Dezember 1673, wiederholt. Einmal mehr zu Holyrood
House, erschien die Gräfin von Traquair zu zeigen ihren Sohnm den Earl,
im Auftrag, dass er zu der reformierten Religion erzogen wird. Der Rat
beschloss, dass er zu einer guten Schule gesendet wird, mit einem Lehrer
und Dienern, die der Erzbischof von Glasgow benennen sollte. Ein Brief
wurde gesandt zu dem Erzbischof." Es schien nicht, dass diese Maßnahmen
erfolgreich waren, den jungen Earl in der Presbyterianischen Falte zu
behalten oder ob es seiner Mutter gelang, ihn zu verleiten, um ihn zum
Eintritt in die Römische Kirche zu bewegen.
Er starb unverheiratet
und ihm folgte Charles, der dritte Sohn des zweiten Earls - der zweite
Sohn George, starb unverheiratet. Der neue Earl hatte seiner Mutters
Einfluss nachgegeben und offen den Römisch-Katholischen Glauben
angenommen. Er erlitt beträchtliche Belästigungen auf Bericht von seinen
religiösen Ansichten, wie scheint von einer Berichterstattung von dem
berühmten Peter Walker, dem PACKMAN, in seiner Rechtfertigung von Mr
Richard Cameron, "veröffentlicht in der "Biographia Presbyteriana". "Am
Ende des Jahres 1688, zu der glücklichen Revolution, als der Duke of
York (James VII.) floh und die Krone vakant war, in welcher Zeit wir
keinen König, noch Gerichte in dem Königreich, hatten, die Vereinigten
Gesellschaften, in ihrer allgemeinen Korrespondenz, betrachteten den
überraschenden, unerwarteten, gnadenvollen Schritt von des Herrn Dispens,
obgleich es irgendwo zu uns gehörte, in dem INTERREGNUM zu allen
popischen Häusern zu gehen und ihre Monumente des Idolismus zu zerstören,
mit ihren Priesterroben und festzunehmen und zu ergreifen diese: welche
war getan zu dem Kreuz von Dumfries und Peebles und anderen Plätzen.
Dieser ehrenwerte und vollendete Gentleman, Donald Ker of Kersland (Ker,
obgleich besitzend das Vertrauen von den Covenantern, war in
Wirklichkeit von der Regierung als ein Spion und Informant beschäftigt)
hatte eine beträchtliche Anzahl von uns mit sich, ging zu dem Haus von
Traquair, in Frost und Schnee und fand einen großen Handel von Römischen
waren dort, mit Wiege, Mary und das Baby und den Priester. Er schickte
James Arcknyes und einige mit ihm zu dem Haus von Mr Thomas Lewis, der
hatte den Namen von einem presbyterianischen Geistlichen. Kersland
befahl ihnen, das Haus zu durchsuchen und sich selbst geheim zu
verhalten, welches sie taten. Mr Lewis und seine Frau verspotteten diese,
ohne diesen entweder essen oder trinken anzubieten, obgleich sie hatten
es sehr nötig. Zuletzt fanden sie zwei verschlossene Koffer, welche sie
wünschten geöffnet zu haben. Mr Lewis verlies sie dann. Sie brachen die
Koffer auf, worin sie eine goldene Wiege mit Maria und dem Baby an ihrem
Busen fanden; in dem anderen Koffer des Priesters Robe (der Earl und der
Priester waren geflohen), welches sie alles zu dem Kreuz von Peebles
brachten, mit einem großen Haufen popischer Bücher und vielen anderen
Dingen von großem Wert, alles Römische Waren, und brannten diese nieder.
Zu der gleichen Zeit beschlossen wir zu all den prelatischen Kuraten zu
gehen und diesen Warnung zu geben, sich zu entfernen, mit all das, was
zu ihnen gehörte." Es ist bedeutsam das Peter Walker und seine Kameraden
hatten nicht gelernt, durch ihre eigenen Duldungen, zu tolerieren.
Ihre Übernahme von dem
Römisch-Katholischen Glauben schloss die Traquair Familie sowohl vom
Parlament als auch von den öffentlichen Ämtern aus. Auf diese Weise von
naher Verbindung mit dem größten Teil des schottischen Adels und Edlen
versagt, waren die nachfolgenden Earls für nichts bemerkenswert, außer
ihre Langlebigkeit, verbrachten ihr Leben in Unbekanntheit auf dem Rest
von ihrem väterlichen Besitz, welches nun beträgt nur 4.846 Pfund
Sterling im Jahr.
Charles, siebter Earl of
Traquair, stellte 1779 einen Antrag für eine Erlaubnis des
ausschließlichen Arbeitens auf gewissen Minen in Spanien, in welchen er
glaubte, ausgedehnte Ablagerungen von Kohle vorzufinden. Der Earl schien
auch den Wunsch unterhalten zu haben, dass eine Grandeschaft und eine
geeignete Niederlassung in Spanien auf ihn verliehen sein sollte, weil
ein Kadett von seiner Familie früher zu dem Land gegangen war und sich
mit einem von diesen edlen Häusern verbunden hatte. Er beantragte zu
Henry Stewart, Kardinal York, den letzten der königlichen Stewarts,
seinen Einfluss in der Angelegenheit. Dieser erwiederte zu seinem Brief
in freundlichen und höflichen Worten, "Ihr könnt sicher sein", sagte er,
"ich habe volles Vertrauen zu den Verdiensten und Vorrechten von Eurer
Familie, doch ich kann nicht nur bemerken, dass es ist das erstemal in
meinem ganzen Leben ist, dass ich jemals Euer Zeichen gesehen habe oder
dieses von irgendeinem, der zu Euch gehört. Dieses hat mich nicht
gehindert, einen sehr starken Brief an den Herzog von Alcudia zu Eurem
Gunsten zu schreiben und ich habe auch andere Mittel ergriffen, um den
guten Erfolg von Eurer Bitte zu erleichtern. Ich wünsche herzlich, meine
Bemühungen haben Erfolg für Euch gebracht und Eurem Sohn und in der
Zwischenzeit seid von meiner festen Achtung und freundlichen
Freundschaft versichert." Es scheint dass dieses Gesuch keinen Erfolg
hatte, da ein zweiter, gleich freundlicher Brief vom Kardinal 1795 seine
Hoffnung ausdrückte, dass die Angelegenheit einen erfolgreichen
Abschluss haben wird. Die Erlaubnis wurde nicht gewährt.
Bei dem Tode des achten
Earls 1861 in seinem 81. Lebensjahr erloschen die Titel von der Familie.
Seine Schwester, Lady Louisa Stuart, behielt den Familienbesitz und
wohnte in dem alten, einsam aussehenden Herrenhaus ihrer Vätern,
wahrscheinlich das älteste bewohnte Haus in Schottland bis Dezember
1875, als sie starb, in dem 100. Jahr ihres Lebens. Es schien nicht,
dass die ehrwürdige Dame niedergeschlagen war oder schlechtgelaunt,
entweder durch das verfallene Glück ihrer Familie oder durch die
Erinnerung, dass sie die letzte ihrer Rasse war. Sie blieb bis zum Ende
fröhlich und rege, freundlich und wohltätig, ein Vorrat von Kleidern und
Neuigkeiten, nterressiert an allen Vorgängen um sie herum, und,
trotz ihres hohen Alters, häufig auf Reisen.
Ihr prächtiges Verhalten
kam ihrer Stellung und Abstammung gut und obgleich sie zum Grab wie ein
Wurf von vollreifen Korn ging, verursachte ihr Tod Trauer und Bedauern
in ganz Tweeddale und dem Forest. Bei ihrem Tod ging das Traquair Haus
und Besitz an den Hon. William Constable Maxwell, einem jüngeren Sohn
von Lord Herries, dessen Vorfahre, der sechste Earl of Nithsdale, seine
Cousine, die vierte Tochter des vierten Earl of Traquair, heiratete.
Die Welt, in die Lady
Louisa blickte, nicht nur in Jugend und Mittelalter, auch sogar in ihren
fortgeschrittenen Jahren, unterschied sich so weit von dieser, zu
welcher sie ihre Augen schloss, dass es beinahe scheinen mochte, als
wenn einige Jahrhunderte zwischen dem Beginn und dem Ende ihres Lebens
gekommen waren. Als sie geboren wurde, regierten Bourbonen, scheinbar
mit fester Hand in Frankreich, Spanien und Neapel; die Habsburger waren
Kaiser von Deutschland; Italien war ein Zusammenschluss von kleinen,
machtlosen Prinzipalstaaten; die Türkei war von beachtlicher Macht;
Polen noch immer ein Königreich und Russland eine barbarische und
beinahe unbekannte Region. Amerika war nur eine Niederlassung von
Großbritannien, obgleich der Konflikt begonnen hatte, der beendet wurde,
bevor Lady Louisa das Kinderzimmer verlies, in der vollständigen Teilung
der amerikanischen Kolonien von dem Mutterland. Die Ostindienkompanie
war dann wenig mehr als eine Vereinigung von Händlern und unser
indisches Kaiserreich befand sich erst in seinem Anfangsstadium.
Sie war zehn Jahre alt,
als der berühmte Prozess von Warren Hastings, vor dem House of Lords,
begann. Sie war eine junge Dame von siebzehn, als die erste französische
Revolution ausbrach und die ganze zivilisierte Welt entsetzt zu dem
Massaker stand, welches bei der Hinrichtung von Ludwig XVI. und seiner
Königin und den grausamen Verfügungen auf den Royalisten, geschah, mit
welchem sowohl die politischen als auch religiösen Prinzipien der
Traquair Familie tief symphatisierten. Sie bezeugte das erstaunliche
Ergebnis der französischen Revolutionskriege, den Sturz von alten
Dynastien und die Einstellung und Veränderungen auf der Karte von Europa;
der Kontinent hingestreckt zu den Füßen von Bonaparte; und die
nachfolgenden, brillianten Seesiege von Rodney, Howe, Jervis und Nelson,
von Cap St. Vincent zu Trafalgar, welches Brittanien zur unbestrittenen
Herrin der See machten.
Sie hatte ein mittleres
Alter erreicht, als Napoleon in Russland einmarschierte und sowohl seine
herrliche Armee als auch seinen Thron mitten in Schnee verlor und als
Welington, nachdem er die besten französischen Generäle verblüfft hatte,
ihre Armeen in Unordnung von der Halbinsel trieb und die brittische
Standarte in die Erde von Frankreich pflanzte. Sie war über vierzig, als
der krönende Sieg von Waterloo den Frieden für Europa wiederherstellte
und den gemeinsamen Feind zu seiner lebenslangen Haft auf St Helena
schickte. Es ist bezeichnend, dass eine, die bezeugte in reifen Jahren
die Erhebung, das Vorankommen und den Fall des ersten französischen
Kaisers, sollte noch ein halbes Jahrhundert später leben, um die
Niederlassung und die Zerstörung des zweiten Kaiserreiches und des
"hochmütigen Gauls" zu bezeugen, der so oft über andere Nationen
hergefallen, sie geplündert und beraubt hatte, gezwungen war, den
Abschaum aus der Tasse der Menschlichkeit und Vergeltung zu trinken. Die
Veränderungen, die Lady Louisa in ihrem eigenen Land bezeugte - das
Ergebnis von fortschreitender Weisheit und wissenschaftlichen
Entdeckungen - sind nicht weniger bemerkenswert und viel befriedigender.
Die Zerstörung von dem alten engen System von parlamentarischer
Reprasentation und der Austausch an seiner Stelle durch ein System,
zugleich beliebt, gerecht und effektvoll; die Abschaffung des
Korngesetzes und der Beschränkungen des Handels und der Wirtschaft,
einmal betrachtet als das Palladium von Brittaniens Wohlstand, erfolgte,
während Gas, Dampfschiffe, Eisenbahn, Telegraph und die Penny Post
erfunden wurden oder in den allgemeinen Gebrauch gelangten, als sie im
Leben fortschritt.
Nirgendwo waren
ausgedehntere und erfreulichere Veränderungen erfolgt während Lady
Louisas Lebenszeit, als in ihrem eigenen wunderschönen und geliebten
Tweeddale. Die grünen idyllischen Hügel und "Tweeds schöner Fluss, breit
und tief", blieben wie sie waren, alles andere wurde verändert. Nicht
nur zu der Zeit ihrer Geburt, auch nachdem die erste Dekade des jetzigen
Jahrhundert endete, war Landwirtschaft in Tweeddale und tatsächlich ganz
Schottland, auf einem geringen Standart. 1763 gab es keine Zäune und
beinahe keine Bäume. Das anbaufähige Land wurde in kleine Teile
geschnitten und die Felder durch zahlreiche Gräben und Sümpfe in kleine
Flecken. Drainagen wurden niemals versucht, an künstlichen Dünger nie
gedacht, grüne Ernte und Stallversorgung waren unbekannt. Korn wurde nur
auf dem trockenen Punkt erhoben und gepflügt durch das Mittel von einer
groben, einfachen Maschine, gezogen von vier oder sechs Pferden oder
zweimal so viele Ochsen, angetrieben durch vier oder fünf Männern. Das
Geschirr bestand hauptsächlich aus geflochtenen Stroh und Seilen. Die
Männer schleppten oftmals die hölzernen Eggen mittels Seilen, die über
ihre Schultern geworfen wurden. Die Ernte war immer dürftig und es war
kein ungewöhnliches Ereignis, dass das Korn mitten im Frost und Schnee
geschnitten und geerntet wurde. Schlagmühlen zu dieser Zeit in Tweeddale
unbekannt. Es gab keine rädrigen Karren oder Kutschen oder öffentliche
Übermittlungen von irgendeiner Art und tatsächlich keine anständigen
Straßen. Wenn Lady Louisa in diesen Tagen reiste, musste es immer auf
Pferderücken und auf rauen Reitpfaden.
Die Verfassung von den
Menschen war auf dem gleichen Stand mit dem Zustand ihrer Länder.
Bauernhäuser und Cottages waren gleich Bruchbuden; die letzteren gebaut
aus Torf, niedrig in der Höhe, schlecht, feucht und ungesund. Die
Menschen waren sachlich, fleißig und sparsam, doch sehr arm, sie
schmeckten selten Schlachteressen, lebten meistens von Mehl, Milch und
Gemüse. Die Pachten waren sehr niedrig und nur ein kleiner Teil wurde in
Geld gezahlt. In der ganzen Grafschaft von Peebles waren, zu dem Ende
des letzten Jahrhunderts, ganze acht Landbesitzer, deren Pacht 1.000
Pfund im Jahr überstieg, 4.000 Pfund war das Maximum. Jetzt sind es 26.
Der Kontrast zwischen dem Zustand des Landes und seinen Einwohnern in
Lady Louisas jugendlichen Tagen und dem Schauplatz der Schönheit und
Fruchtbarkeit welches Tweedside nun darstellt, - seine reichen
anbaubaren Felder und grünen Weiden, die stattlichen Häuser des Adels,
geprägt in feinen Wäldern und die bequemen Bauernhäuser und Cottages, -
mögen dazu dienen landwirtschaftliches Geschick zu zeigen und die
Unternehmungen, die es in einer Lebenszeit, von einet Wildnis in einen
Garten von Eden übertrugen.
Andere Veränderungen
haben ohne Zweifel stattgefunden während ihres Verlaufs, die weit
weniger angenehm für die weitabgestammte, aristokatische alte Dame waren.
Am Ende des letzten Jahrhunderts waren nicht weniger als sechs große
Edle, die Besitz in Tweeddale hatten, ein einziger von ihnen bleibt nun,
der Eigentümer von einem Besitz von 2.000 Pfund im Jahr. |