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German Translations of Scottish History
Die Leslies of Rothes


Die Leslies of Rothes erwarben höheren Rang und größere Berümtheit in der Geschichte Schottlands als der Hauptstrom der Familie. Der erste Leslie, der den Namen Rothes trug, war Sir George, der in einem Heiratsvertrag vom 26. April 1392 als Dominus de Rothes beschrieben wird, aber ob er die Baronie durch Nachfolge, Heirat oder Kauf erhielt, kann nun nicht mehr mit Bestimmtheit festgestellt werden.

Sie blieb für beinahe vierhundert Jahre im Besitz der Familie und wurde 1711 von John, neunter Earl of Rothes, an John Grant of Elchies verkauft und ist nun ein Teil des ausgedehnten Besitzes des Earls of Seafield. Diese fruchtbare und wunderschöne Baronie liegt am westlichen Ufer des breiten und schnellen Flußes Spey und ist reich bewaldet, "überall gut bewässert" und durchsetzt von Bergen im Hintergrund und Tälern mit ihren Flüßchen. Die alte Burg der Leslies, die auf einem grünen Berg stand, liegt nun in Ruinen. Als der Earl den Besitz verkaufte, "behielt er für sich den Burgturm und das Grün unter den Mauern", der letzte Rest von dem ausgedehnten Besitz, den die Rothes Familie einst in Morayshire besaß.

Nach dem Tod von David de Leslie (dem letzten Baron des ursprünglichen Stockes) erbte seine Tochter Margaret die Baronie Leslie in Garioch und der andere Besitz der Familie ging an Sir George Leslie, dem Haupt des Rothes Zweiges. Sir George schien zu seinen Tagen ein Mann von großem Einfluss gewesen zu sein und sowohl in hoher Achtung bei seinem Souverän Robert III. als auch den Adeligen gestanden zu haben. Er erhielt 1398 die Baronie von Fythkill, nun Leslie genannt, in Fife, die in die Hände des Königs von seinem Verwandten Alexander Leslie, Earl of Ross, zurückgetreten worden war und welche Sir George für seinen König gegen die Zahlung von einem Paar Handschuhe jährlich hielt. Zwei Jahre später bestätigte der König durch eine Urkunde dem Earl die Gewährung von nicht weniger als acht verschiedenen Landbesitzungen in der Grafschaft Mearns als Gegenleistung für den guten Dienst, den Sir George dem Earl "in großer Not" leistete.

George Leslie, der Enkel dieses mächtigen Barons war der erste Earl of Rothes und stammte durch seinen Vater und seine Mutter (Christian Seton) von den königlichen Familien Bruce und Stewart ab. Er war dreimal verheiratet. Nachdem er nahezu zwanzig Jahre in Ehe mit seiner zweiten Frau, einer Tochter von Lord Halyburton of Dirleton, verbracht hatte, wurde er zunehmend müder von ihr und erbat vor dem Consistory Court of St. Andrews die Auflösung ihrer Heirat auf die vorteilhafte und gewöhnliche Begründung dieser Zeit hin, dass er und seine Frau durch Verwandtschaft verbunden waren und deshalb ihre Heirat von Anfang an nichtig wäre. Eine Scheidung konnte wegen diesem Grund in dieser Zeitepoche leicht erhalten werden und war die Sache von einem Tag. Doch eine große Schwierigkeit blieb die Stellung der Kinder, die in dieser Ehe geboren worden waren, sofern diese für unrechtmäßig erklärt werden sollte. So wurde von des Earls ältesten Sohn Andrew, der in die mächtige Familie St. Clair eingeheiratet hatte, nicht erwartet, dass er ruhig eine Entscheidung hinnehmen werde, welche ihn und seine Kinder benachteiligen würde. Es wurde letztlich durch den Richter zu beiderseitigem Einverständnis entschieden, dass dem Earl eine Scheidung gewährt wird, aber die Legitimität seiner Nachkommen durch die gerichtliche Aussage geschützt wäre, dass er von der Verwandtschaft zwischen ihm und seiner Frau erst nach der Geburt der Kinder erfahren hatte.

Dem Earl folgte sein Onkel George, da sein ältester Sohn vor ihm verstorben war. George, der zweite Earl, schien "niemals Gutes getan" zu haben. Ihm gelang es nicht, sich erfolgreich gegen die Beschuldigung zu wehren, er hätte Anteil an dem Mord an George Leslie im Jahre 1498. Er wurde verurteilt und sein Besitz fiel verwirkt an den König zurück. Er schien noch auf anderen Wegen den Familienbesitz ruiniert zu haben, da William Leslie, sein Bruder und Erbe, den König 1506 bat, "dass der besagte Earl of Rothes wegen dem Fehlen guter Verwaltung, von seinem rechtmäßigen Erbe enthoben sein solle." Der König (James IV.) erklärte "des besagten Williams Wünsche als gerechtfertigt und war nicht Willens, dass edle und berühmte Haus sowie die Grafschaft der Rothes zerstört zu sehen, sondern vielmehr in Ehren und Adel, wie es die Vorgänger des besagten Earls so hielten." Er erlaubte, dass ein Rat der Familie die "Verwaltung der Person, Lordschaft, des Landes und der Güter" des verschwenderischen Peers unterstütze, "so dass er nicht missgeleitet sei und das Land verwüste."

Verschiedene ähnliche Fälle ereigneten sich in der alten Geschichte unseres Landes und es wäre gut für die Ehre und im Interesse einiger edler Familien in unseren eigenen Tagen, wenn die gesetzliche Autorität einen Mann vor sich selbst schützen könnte und die Verwaltung des erblichen Besitzes eines
großen Hauses aus den Händen unfähiger und verworfener Erben nehmen würde. Es scheint, dass zu seinen anderen Handlungen von schlechtem Benehmen, er sich auch schwere Strafen durch die Vernachlässigung gewisser feudaler Zeremonien und Rechte zuzog, so dass verschiedener wertvoller Besitz in die Hände des Königs fiel.

Diesen Unregelmäßigkeiten verschuldend hatte sein Bruder und Erbe William, dritter Earl, beträchtliche Anstrengungen auf sich zu nehmen, um den Titel des familiären Erbes wieder herzustellen und bevor seine Schwierigkeiten mit der Krone beseitigt waren, fiel er am 9. September 1513 zusammen mit dem König und der Blüte der schottischen Edelmänner auf dem tödlichen Feld von Flodden.

Sein Sohn George, vierter Earl, erbte nicht nur Titel und Besitz der Familie, sondern neben ihren Fähigkeiten und ihrem Mut, auch einige andere Qualitäten, die in dem "Blut der Rothes Leslies liefen". Er hatte verschiedene hohe Staatsämter inne, unter anderem auch das des Botschafters von Dänemark im Jahr 1550 und er war einer der acht Kommissare, die von den Ständen auserwählt wurden, die schottische Nation bei der Heirat Königin Mary`s mit dem Dauphin zu Paris am 24. April 1558 zu repräsentieren. Auf ihrem Weg nach Hause starben die Earls of Rothes und Cassillis und Bischof Reid, Präsident des Court of Session, zu Dieppe alle in einer Nacht und Lord Fleming starb zur selben Zeit in Paris. Es wurde zu der Zeit angenommen, dass die Kommissare vergiftet wurden, weil sie es fest abgelehnt hatten, dem Dauphin die Krone von Schottland aufzusetzen oder zu versprechen, dass sie bei der Rückkehr in ihr Heimatland versuchen würden, dieses zu erreichen. Earl George war fünfmal verheiratet.

Seine erste Frau, Margaret Crichton, war eine Nichte von James IV., die die Leidenschaft und das Unglück ihrer Linie erbte. Als ihr Mann als Botschafter am Hofe Dänemarks war, hatte sie eine Intrige mit Patrick Panter, Abt von Cambuskenneth, Staatssekretär und einer der erfahrendsten Männer seiner Zeit und gebar ihm einen Sohn, der Bischof von Ross wurde. Am 27. Dezember 1580 erreichte der Earl die Scheidung vor dem Ständigen Gerichtshof, nicht allerdings wegen der Untreue seiner Frau, sondern auf die Begründung hin, dass der Earl eingestand, verbotenen Verkehr vor seiner Heirat mit Matilda Striveling gehabt zu haben, die im zweiten und dritten Grad mit Margaret Crichton verwandt war. Dadurch war der Earl und Margaret im gleichen Grade zueinander verwandt und dies machte ihre Hochzeit zum Inzest und gemäß den bestehenden Gesetzen zum Unrecht. Dieses bemerkenswerte Vorgehen, verbunden wie es ist, mit "einer der seltsamsten und dunkelsten Berichte, die in schottischen Familiengeschichten gefunden werden können", wirft eine Flut von Licht auf den Zustand der Moral in den oberen Klassen in Schottland zu der Zeit in der Durchführung des Gesetzes über Heirat und Scheidung, eingeführt durch den päpstlichen Hof.

Dem vierten Earl of Rothes folgte der älteste Sohn mit seiner zweiten Frau Agnes Sommerville. Der älteste Sohn Norman und sein zweiter Sohn William von Margaret Crichton wurden übergangen, da beide sich die Verwirkung als Verräter zugezogen hatten, aufgrund ihrer Verbindung zu der Ermordung des berühmten Kardinals Beaton. Es kann keinen Zweifel geben, dass der Wunsch nach Rache gegen den Kardinal teilweise durch das Märtyrertum von Wishart hervorgerufen wurde. Norman Leslie war aber auch durch persönliche Feindschaft angetrieben, aufgrund des Anteils, den er am Mord von Beaton hatte und sein Onkel John Leslie, ein bedeutender Akteur in der Angelegenheit teilte seine Gefühle. Nach der Kapitulation der Burg von St. Andrew gegenüber den Franzosen im folgenden Juni, wurde Norman Leslie mit den anderen Gefangenen nach Frankreich gebracht. Er trat später in den Dienst des französischen Königs und wurde berühmt für seine brillanten Leistungen in den Kriegen zwischen Frankreich und Deutschland. Seine Ritterlichkeit in der Schlacht von Cambray (1554), bei der er tödlich verwundet wurde, rief die Bewunderung sowohl von Freunden und Gegner hervor und ließ Prinz Louis of Conde bemerken, dass "Hector von Troja sich nicht mutiger benommen hätte, als Norman Leslie.

Earl Andrew, fünfter Earl of Rothes, hatte bedeutenden Anteil an den öffentlichen Angelegenheiten während den "unruhigen Zeiten" von Mary of Guise und ihrer Tochter, Königin Mary. Er kämpfte für Königin Mary zu Langside.

Ihm folgte sein Enkel John, sechster Earl, der ein eifriger Covenanter war und mit seinem Widerstand zu den Projekten Charles I. diesen schwer kränkte. Er wurde als Vorsitzender der schottischen Kommissare benannt, die 1640 nach London gesandt wurden, um dort mit dem König zu verhandeln. Sein Umgang zu Hofe mäßigte seinen Eifer für das Parlament und schien Hoffnungen zu wecken, dass er sich der königlichen Partei anschließen würde. Clarendon berichtet, "Sicher ist, er war so lange in England, dass er den König und den Hof mochte und nicht willig war, sich von ihnen zu trennen. Er war von einem freundlichen und fröhlichen Temperament, ohne die Zwänge, unter denen sich die Gesellschaft in der Förmlichkeit der Zeit hingaben." Eine Pension von 10.000 Pfund wurde für ihn ausgesetzt. Er war einer der Herren Kammerdiener und Mitglied des Geheimen Rates. Mit Lady Devonshire war eine Heirat vereinbart, jedoch verstarb er, nach kurzer Krankheit zu Richmond, im 41. Lebensjahr. Sein Tod wurde als großer Schlag für die Hoffnungen dieser Zeit betrachtet, dass eine Vereinbarung zwischen Charles und den schottischen Covenantern getroffen werden konnte.

Sein Sohn John, siebter Earl of Rothes, war ein treuer Royalist im Bürgerkrieg und wurde bei der Schlacht von Worcester gefangengenommen. Anlässlich der Restauration von Charles II. wurde er für seine Dienste mit einer Pension und der Ernennung zu dem Amte des Vorsitzenden des Geheimen Rates von Schottland belohnt. Er wurde später Lord Treasurer auf Lebenszeit, Lord High Commissioner und 1680 zum Duke of Rothes ernannt.

Seine Talente waren von hohem Stand, aber er war berüchtigt für seine Verschwendungen. Lord Fountainhall erzählte, dass der Duke "sich selbst große Freiheiten in allen Arten von Vergnügen und Ausschweifungen gab und dadurch ein schlechtes Beispiel für die Edlen und den Adel war." Ihm wurde nachgesagt, dass er sein Verhalten damit entschuldigte, dass, als er das Amt des Königlichen Kommissars von Charles II. erhielt, er es für passend empfand, dass er den königlichen Charakter und Verhalten darstellen sollte. Bischof Burnet, in einer Passage, die in den früheren Ausgaben seiner History nicht erschienen war, berichtet, dass "Rothes, unglücklicherweise, verrückt vor Trunkenheit war, da, wenn er trank, er fähig war, zwei oder drei Säufer unter den Tisch zu trinken, einen nach den anderen. Es schien auch selten, dass er durcheinander wäre und auch nach den größten Exzessen, trugen eine oder zwei Stunden des Schlafes alle Spuren hiervon weg, so dass kein Anzeichen davon zurückblieb. Er konnte ohne irgendeine Unsicherheit oder das eine Erregung in Körper oder Geist zu bemerken war, zum Geschäftlichen übergehen. Dies hatte einen schrecklichen Abschluss. Er fiel zuletzt unter einer solchen Schwäche des Magens, dass er ständig Koliken hatte. So war er immer krank oder betrunken."

Der Duke hatte den schlechten Ruf als einer der Verfolger der Covenanter und war ohne Zweifel tief in die grausamen und tyrannischen Vorgänge seiner Zeit verwickelt. Er schien aber tatsächlich ein gutgelaunter und freundlicher Mann gewesen zu sein. Seine Ehefrau, eine Tochter des Earl of Crawford, war eine feste Freundin und Beschützerin der verfolgten Geistlichen und der Duke gab ihr, als ein Befehl des Geheimen Rates ihn zwang, die Suche nach den Predigern einzuleiten, die in den Wälder von Leslie versteckt waren, einen Hinweis. "Meine Dame", beliebte er zu sagen, "meine Falken sind heute morgen unterwegs; Ihr seht besser nach Euren Amseln." Auf seinem Totenbett schickte er nach einigen covenantischen Geistlichen und bat diese, für ihn zu beten.  Die Herzogwürde verfiel nach seinem Tode im Jahr 1661, aber die alten Familientitel gingen an seine Tochter und seit dieser Zeit waren sie für einige Zeit in den Händen weiblicher Erben, die nicht immer glücklich in ihren Eheschließungen waren. Die jetzige Repräsentantin der Familie ist die Countess Henrietta, die 1832 geboren wurde und im Jahre 1861 Hon. George Waldegrave heiratete, den dritten Sohn des achten Earls of Waldegrave. Der Rothes Besitz, gemäß dem "Doomsday Book" besteht aus 3.562 Acre und jährlichen Einnahmen von 7.343 Pfund und 5 Shilling.


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