Die ursprüngliche
Grafschaft Angus war eine der ältesten Titel des Königreiches. Die ersten
Herrscher des Gebietes, das Angus oder auch Mearns genannt wurde und das
entlang der Ostküste Schottlands vom Tay bis zum Dee reichte, regierten
mit größter unabhängiger Autorität und trugen den Titel von Mormaor; doch
wenig oder nichts ist von ihrer Geschichte bekannt. Die Einwohner waren
als wilde und kriegerische Rasse bekannt und widerstanden erfolgreich den
Versuchen schottischer Könige die Provinz unter ihre Herrschaftsmacht zu
stellen. Zwei dieser Könige verloren sogar ihr Leben in den Kämpfen mit
den Männern aus Mearns. Einer von ihnen war Kenneth III., der unter einem
Vorwand den Sohn des Mormaor der Provinz zu Dunsinnan hinrichten ließ. Aus
Rache für diese Tat wurde er zu Fetterncairn ermordet - berichtet die "Cronicle
of the Picts and Scots" - durch Verrat von Finella, Tochter von Cunchar,
deren einzigen Sohn er umgebracht hatte.
Der erste der Herrscher der
Provinz Angus der den Titel Earl erhielt war Gilchrist. Eine sonderbare
Geschichte über ihn ist Buchanan aus einer alten Chronik zusammengestellt.
Für einen großen Dienst den er für die Krone ausführte, erhielt er die
Hand der Schwester des Königs zur Heirat. Sie erwies sich allerdings als
untreu gegenüber ihrem Ehe-Versprechen und er ließ sie daraufhin töten.
Dieser Mord machte den König - William der Löwe - so wütend auf Gilchrist,
dass er seine Burgen zerstörte, seinen Besitz beschlagnahmte und ihn aus
dem Königreich verbannte. Der Earl flüchtete nach England; doch in dem
Vertrag zwischen William und dem englischen König Heinrich wurde
festgesetzt, dass keiner der beiden des anderen Feind schützen solle. Der
im Exil lebende Adlige war deshalb gehalten England zu verlassen und
kehrte mit seinen beiden Söhnen nach Schottland zurück, wo er von Ort zu
Ort zog und in großer Armut und Not lebte. Eines Tages wurden sie vom
König in der Nähe Perth´s in der Verkleidung von Bauern gesehen. Ihr
Angesicht schien nicht diesem Stand zu entsprechen und als sich der König
näherte, verließen sie den Weg um eine Entdeckung zu verhindern. Ihr
offensichtlicher Wunsch den König zu meiden, weckte Williams Neugier und
er veranlasste, dass die drei Männer zu ihm gebracht wurden. Auf seine
Frage, wer sie wären, kniete Gilchrist vor dem König nieder und bekannte
ihm seine beklagenswerte Verfassung. William war so sehr von der
Geschichte betroffen, dass er nicht nur dem Earl verzieh sondern ihn auch
in seine vormaligen Ehren und Besitz einsetzte.
Gilchrist wurde von seinem Sohn Gilibrede gefolgt, der zweiter Herrscher
mit dem Titel Earl wurde. Gilibrede nahm an der Schlacht der Standarten
unter David I. teil und war einer der zwanzig Barone, die zur Erfüllung
des Vertrages zwischen dem englischen König und William dem Löwen als
Geiseln gegeben.
Die Grafschaft ging 1243 an
Gilbert de Umfraville, Lord of Redesdale, Prudhoe und Harbottle in
Northumberland, durch dessen Heirat mit der Erbin, der Tochter des fünften
Earl`s der ursprünglichen Familie. Sein Sohn, mit gleichem Namen, war
Statthalter der Burgen von Dundee und Forfar, als der Regent 1291 das
Königreich und seine Festungen an Edward I. übergab. Das Verhalten von
Gilbert de Umfraville in dieser Notlage offenbarte einen vernünftigen
Gegensatz zu dem unpatriotischen Geist, den die anderen Barone zeigten. Er
erklärte, dass er die Burgen von der schottischen Nation erhalten hätte
und er sie nicht ohne eine Absicherung an den König von England übergeben
würde. Um seine Einwände zu beseitigen wurde ein Entschädigungsschreiben
abgezeichnet durch Edward, den Competitors und den Guardians. Als er
dieses Dokument erhielt übergab Gilbert Dundee und Forfar an den
englischen König. Danach verließ er aber die patriotische Sache und wandte
sich verräterisch, kurz vor der Schlacht von Falkirk 1298 mit dem Earl of
Dunbar, der Seite von Edward zu. Die Informationen, die die beiden Adligen
dem englischen König übermittelten, retteten dessen Armee vor einer großen
Gefahr. Gilbert starb 1307.
Robert de Umfraville, Sohn
und Nachfolger von Earl Gilbert, wurde von Edward II. zum Guardian von
Schottland im Jahre 1308 ernannt und wiederum von König Robert the Bruce
für seine englischen Interessen verächtet.
Die Grafschaft wurde Sir
John Stewart of Bonkil gegeben, der vom zweiten Sohne Alexanders, High
Stewart von Schottland, abstammte. Nach dem Tode Thomas, dem dritten Earl
of Angus der Stewart Familie im Jahre 1377 ohne eigenem Nachkommen, ging
der Titel an seine Schwester Lady Margaret. Sie trat 1389 zurück und König
Robert II. gewährte die Grafschaft von Angus, mit der Lordschaft über
Abernethy in Perthshire und der Lordschaft von Bonkil in Berwickshire an
George Douglas, dem illegetimen Sohn von William, dem ersten Earl of
Douglas, ihrem Schwager.
George Douglas, erster Earl
of Angus der Douglas Familie, heiratete die zweite Tochter Robert III.,
und wurde bei der Schlacht von Homildon 1402 gefangengenommen und starb im
gleichen Jahr in England an der Pest. Aus dem Leben seiner beiden
unmittelbaren Nachfolgern sind keine besonderen Bemerkungen erwähnenswert.
Nach dem Tode von James,
den dritten Earl, der keine Nachkommen hatte, ging der Titel und der
Besitz an George Douglas, den zweiten Sohn des zweiten Earls, der einige
wichtige Ämter innehatte und den königlichen Streitmächte im Kampf gegen
den Earl of Douglas befehligte und dessen Ländereien und Lordschaft von
Douglas er durch die Verwirkung diesen beachtlichen und turbulenten
Adligen erhielt. Der Earl, der eine hohe militärische Reputation hatte,
erhielt das Amt des Lieutenant-Generals des Königreichs nach dem Tode
James II. Während des Rosenkrieges brachte er vor den Augen der Yorkisten
die französische Garnison von Alnwick auf. Im Jahre 1462 verstarb er. Sein
Sohn Archibald Douglas, fünfter Earl of Angus, wurde der mächtigste
Edelmann im Königreich und wurde im allgemeinen der "Great Earl" gerufen.
Er war vierzehn Jahre alt, als er seinem Vater folgte. Nachdem er die
Reife erlangte erwies er sich als nicht mehr königstreu als der ältere
Zweig seiner Familie.
Als der Duke of Albany sich
mit dessen Bruder, König James III., stritt und nach England floh, nahm
Angus teil an dem verräterischen Vertrag den Albany mit dem englischen
König schloss und ihm Eskdale, Annandale und Liddesdale abtrat, als
Gegenzug für dessen Hilfe ihn zum König von Schottland zu machen. Der
junge Earl (in seinem achtundzwanzigsten Jahr) war der Anführer der
unzufriedenen Adligen, die empört waren über die Vorliebe des Königs für
Architekten, Musiker und Maler und beschlossen, sich der Person des Königs
habhaft zu werden und ihre Rache auf seine Lieblinge zu erstrecken. Eine
Musterung ihrer feudalen Macht zum zwecke eines Einmarsches in England zur
Vergeltung für die Verwüstungen die eine englische Armee in Schottland
getätigt hatte, bot ihnen eine günstige Gelegenheit ihren niederträchtigen
Plan zum Erfolg zu bringen. Auf ihren Marsch zu den Border hielt die Armee
in der Nacht zu Lauder und am nächsten Morgen hielten die Hauptverschwörer
einen geheimen Rat in der Kirche ab um die unmittelbare Durchführung ihrer
Absichten zu beraten. Sie waren sich einig, was zu tun sein, doch zögerten
sie noch ob der besten Methode des Vorgehens. Lord Gray, beschreibt
Godscroft den Vorfall, "begehrte das Wort und erzählte ihnen die Fabel von
den Mäusen, die sich fragten, wie sie in einer öffentlichen Versammlung
sicher vor den Überaschungen durch die Katze sein könnten und einen sehr
guten weg fanden, welcher war, der Katze eine Glocke um den Nacken zu
hängen, die bimmeln würden wenn sie schritt und so sie warnten vor ihrer
Annäherung. Doch als es zu der Frage kam, wer es unternehmen würde die
Glocke über der Katze Nacken zu binden, fand sich keine Maus, die einen
"Pieps" von sich gab." Als Gray fertig war sprang Angus auf und rief, "ich
werde die Katze läuten" - ein Spruch der seinen Beinamen
"Archibald-Bell-the-Cat" begründete, durch den er später familiär
bezeichnet wurde. Cochrane und die anderen königlichen Günstlinge wurden
sofort ergriffen und in sehr grausamer Weise an der Brücke von Lauder
erhängt. Nach diesen brutalen und ungerechten Morden kehrten die
Hauptverschwörer in die Hauptstadt zurück und trugen mit sich ihren
unglücklichen Souverän und hielten ihn fast wie einen Gefangenen im Castle
von Edinburgh.
Eine vorübergehende
Versöhnung zwischen dem König und seinem Bruder, der daraufhin mit Ämtern
und Besitzungen überhäuft wurde, hinderte Albany nicht, seine
verräterischen Intrigen mit dem englischen König zu erneuern. Der Earl of
Angus, Lord Gray und Sir James Liddal wurden nach England gesandt um einen
geheimen Vertrag mit den Unterhändlern Edward`s IV. zu verhandeln, in dem
zu gewissen Bedingungen Edward Albany im Wettstreit um die Krone
Schottlands helfen sollte. Angus und seine Komplizen versprachen im Falle
des Todes Albany`s ohne Erben, dass sie ihre Burgen gegen James, der jetzt
König von Schottland war, sichern würden und versprachen "Treue zu ihrem
guten und gnädigen Prinzen, dem König von England." Sobald diese
schändlichen Aktivitäten bekannt wurden, sammelten sich ein großer Teil
der Barone, die bisher unfreundlich gegenüber dem König gestimmt waren, um
den Thron und ermöglichten James sich erfolgreich gegen die Verschwörung
der Konspiranten gegen die Unabhängigkeit des Königreiches zu wehren.
Angus wurde gezwungen von seinen Ämtern als Lord Justiciar der Südseite
des Forth, als Stewardry von Kirkcudbright, als Sheriff von Lanark und von
seinem Kommando der starken Feste Thrieve zurückzutreten. Die übrigen
Hauptmittäter wurden zur gleichen Zeit aus ihren Ämtern und Würden
entzogen. Kurz danach wurde die Verschwörung gegen die königliche Gewalt
erneuert und der Earl of Angus und Lord Gray wurden die Anstifter dieser
neuen Rebellion, die zum Sturz und Tode ihres unglücklichen Souveräns
führte. Angus war Anführer der aufständischen Streitmacht in der Schlacht
von Sauchieburn, bei der die königliche Armee geschlagen und James bei der
Flucht vom Schlachtfeld erschlagen wurde.
König James IV., zu der
Zeit ein Jugendlicher von 16 Jahren, wurde verführt an dem Aufstand gegen
seinen Vater teilzunehmen, doch als er älter wurde, fühlte er Reue, dass
er selbst zum Werkzeug einer selbstsüchtigen und skrupellosen Fraktion
geworden war und zog sich allmählich von den Aufrührern zurück. Es war
wahrscheinlich die Kälte, mit der er nun Angus begegnete, dass dieser alte
Intrigant und Verräter seines Landes, ein neues Komplott gegen seinen
jungen König mit Heinrich VII. von England schmiedete und sich schließlich
für eine Saison nach England begab. Den König erreichte wahrscheinlich
Kenntnis von diesem Verrat, denn als der Earl nach Schottland wurde er
gefangen genommen auf seiner Burg Tantallon. Als Preis für seine
Freilassung wurde er gezwungen die Lordschaft von Liddesdale und die
starke Festung Hermitage gegen die Lordschaft von Kilmarnock zu tauschen.
Dieser Tausch war eine erhebliche Verschlechterung der Größe und der Macht
der Douglas-Familie. Das Missfallen des Königs stieg noch durch die
Ermordung von Spens of Kilspindie, einem beliebten Höfling, der bei einem
Treffen mit Angus von diesem getötet wurde.
Das Ereignis, das von
Godscroft beschrieben ist, stellt ausgezeichnet den Charakter des wilden
und unentwegten Edelmannes wie auch die stürmische und gewalttätige Zeit
dar: - Der König sprach zu der Zeit bei Tische von den Persönlichkeiten
seiner Männer und von allen wurde das Vorrecht dem Earl of Angus verliehen.
(Sir Walter Scott beschrieb Bell-the-Cat in seinen alten Tagen in "Marmion"
wie folgt: - "Seine gigantische Gestalt, wie ein ruinöser Turm, Obwohl
schlaffer die Muskeln einst gepriesen, Hochbeinig und groß, grimmig und
hager, Scheinend über den prächtigen Schauplatz herabgesetzt, Seine Locken
und Bart in Silber gewachsen, Seine Augenbrauen haltend die Farbe des
Zobel.") Ein Höfling, ein Spens of Kilspindie ... warf ein Wort von
geringschätzigem Zweifel hinein: "Es ist wahr", sagte er, "wenn alles gut
ist, das wahrgenommen.", meinend, dass seine Taten und Tapferkeit
verantwortlich waren für seine Persönlichkeit. Dies war offen gesprochen
und kam zu Ohren des Earls, der hierdurch auf höchste gereizt. Kurz danach
geschah es, als der Earl von Douglas nach Tantallon ritt, er seine
Gefolgschaft auf den kürzesten Weg sandte und er selbst mit nur einem
seiner Diener, jeder einen Falken auf der Faust, in der Hoffnung auf gute
Jagd, seinen Weg von Bothwick nach Fala nahm, wo sie im Bach am westlichen
Ende der Stadt ihre Falken badeten. Zwischenzeitlich kam dieser Spens des
Weges und als der Earl ihn erblickte sagte er zu seinem Diener, "Ist dies
nicht jener, der meine Ehre in Frage gestellt hatte? Ich will zu ihm gehen
damit wir erfahren, wer der bessere Mann von uns ist." "Nein, mein Herr",
sagte sein Diener, "es ist eine Herabsetzung für Euch, sich mit ihm
einzulassen." ... "Ich sehe", sagte der Earl, "er hat einen mit sich, es
soll dein Teil sein mit diesem zu kämpfen während ich mit seinem Meister
verhandle." So befestigten sie ihre Falken und ritten ihm nach. "Welchen
Grund habt ihr", sprach der Earl zu ihm, "so gering von mir bei dieser
Gelegenheit zu sprechen?" Als der andere ausführte einen Grund, sagte
Angus ihm, dies würde nichts ändern. "Ihr seid ein großer Kerl und ich bin
es auch; einer von uns wird dafür bezahlen." Der andere antwortete, "Wenn
es dann sein muss, werde ich mich verteidigen so gut wie ich kann." ...
Demgemäß stiegen sie von ihren Pferden, fochten eine gewisse Zeit bis
letztlich der Earl of Angus Spens Oberschenkel durchtrennte, so dass
dieser zu Boden fiel und bald darauf verstarb.
Es war keine leichte
Aufgabe für einen Monarchen von nur zwanzig Jahren die königliche Macht
über solch turbulente und ungesetzliche Adlige aufrechtzuerhalten. Das
fortschreitende Alter schien aber das feurige und wilde Naturell von
Bell-the-Cat zu besänftigen und von dieser Zeit an handelte er in
friedlicher und pflichtbewußter Absicht. James, bei dem er nun in hoher
Gunst stand, verlieh ihm im Jahr 1493 das Amt des Kanzlers, das er fünf
Jahre bekleidete.
Er begleitete den König bei
dessen unberechtigten und desaströsen Einmarsch in England 1513 und
protestierte ernstlich gegen die hastige und unkluge Entscheidung James
den Angriff der Engländer zu Flodden zu erwarten. Der König war so wütend
über den Protest des alten Kriegers, dass er verächtlich antwortete,
"Angus, wenn Ihr Angst habt, so dürft Ihr nach Hause gehen." Der Earl
brach hierüber in Tränen aus und entfernte sich traurig sagend, "Wenn mein
vergangenes Leben mich nicht frei von solchen Verdächtigungen gemacht hat,
weiß ich nicht, wie man es machen kann: so lange mein Körper fähig war,
habe ich nie gespart in der Verteidigung meines Landes oder der Ehre
meines Souveräns. Doch nun, seit das Alter meinen Körper unbrauchbar für
die Schlacht werden ließ und mein Rat verschmäht wird, lasse ich meine
beiden Söhne und die Vassallen von Douglas auf dem Feld, hoffend dass
meine dunklen Ahnungen nicht eintreffen." Der Earl verließ das Lager noch
in der Nacht, doch seine beiden Söhne George, Master of Angus und Sir
William Douglas of Glenbervie mit zweihundert Herren des Namens Douglas
blieben und fielen in der Schlacht.
Earl Archibald, mit
gebrochenen Herzen ob der Katastrophe seines Hauses und seines Landes, zog
sich in das Kloster St. Mains in Galloway zurück, wo er zwölf Monate nach
der Schlacht von Flodden im 61. Lebensjahr verstarb. Der Historiker der
Familie erwies dem "Great Earl" die glühendsten Lobreden; ein Mann
vollendet von Körper und Geist. "Er war von hoher Statur und großer Stärke",
sagte er, "sein Angesicht voller Würde; weise und beredet, aufrecht und
fest in seinen Taten; sachlich und moderat in seinen Wünschen; tapfer und
mutig; ein Mann der Tat und von Verstand, freigiebig, liebevoll und
freundlich zu seinen Freunden, was ihn beliebt, geehrt und pespektiert bei
allen machte." Master David war gefällig zuzugeben, "einen Fehler hatte er,
er gab den Frauen zuviel; andernfalls wurde wenig oder gar nichts bei ihm
vermisst."
Gawain Douglas, Bischof von
Dunkeld, war der dritte Sohn von Earl Archibald und schon im jungen Alter
im Pfarrhaus von Hawick erzogen worden. 1509 wurde er von James IV. zum
Dekan des Collegiate Church of St. Giles in Edinburgh ernannt. Einige
Monate nach der Schlacht von Flodden wurde er von der Königin-Witwe zum
Erzbischof von St. Andrews bestellt. Hier wurde er scharf bekämpft durch
Hepburn, Prior von St. Andrews und durch Forman, Bischof von Moray und
Douglas trat angewidert von dem unziemlichen Streit zurück. Im folgenden
Jahr wurde er von der Königin zum Bischof von Dunkeld bestellt und erhielt
eine päpstliche Bulle zu seinem Gunsten. Doch er wurde bald für mehr als
ein Jahr inhaftiert, mit der Beschuldigung, die Gesetze des Königreiches
durch das Beschaffen der Bulle aus Rom verletzt zu haben. Nach seiner
Freilassung versuchte sein rivalisierender Mitstreiter, der Bruder des
Earl of Athole, den Besitz des episkopalen Palastes und der Kathedrale
durch Waffengewalt zu erlangen. Douglas erhielt das Eigentum am Ende ohne
Blutvergießen und erfüllte seine Pflichten in dem Amt mit beispielhaften
Fleiß und großer Treue. Er zeichnete sich aus durch seine Taten der
Nächstenliebe und Großzügigkeit, sowie seine Bemühungen den Frieden des
Landes zu erhalten.
Er machte einen
lobenswerten und uneigennützigen Versuch zwischen den rivalisierenden
Fraktionen der Douglas und Hamiltons vor dem berühmten Geplänkel des
"Clear the Causey" am 30. April 1520 in Edinburgh zu vermitteln. Auf das
Ersuchen seines Neffen Angus hin, wartete er auf Erzbischof Beaton, dem
Kanzler, dessen Nichte Arran das Oberhaupt der Hamiltons geheiratet hatte,
und bat diesen als einen Kirchenmann und als den offiziellen Bewahrer der
Gesetze des Königreiches als ein Friedenstifter zu handeln. Beaton hatte
sich auf das Treffen vorbereitet, in dem er unter seinen Mantel eine
Rüstung trug und antwortete auf den Appell von Douglas, "Bei meinem
Gewissen, ich weiß nichts von der Sache", und schlug zugleich mit der Hand
auf seine Brust, was einen rasselnden Klang hervorrief. "Mein Herr",
erwiderte Douglas sarkastisch, "Euer Gewissen klappert." Nach dieser
scharfen Rüge eilte er zu seinem Neffen und erzählte ihm, dass er das
beste für sich selbst mit seinen Waffen tun musste. "Und ich", fügte er
hinzu, "werde in mein Zimmer gehen und für dich beten." Der Konflikt
endete in der vollständigen Niederlage der Hamiltons, die die Aggressoren
waren, und Erzbischof Beaton, der Zuflucht genommen hatte in der Kirche
des Mönchsklosters, wurde ergriffen durch die siegreiche Partei und wäre
auf dem Fleck erschlagen worden wenn nicht der Bischof von Dunkeld
dazwischengetreten wäre.
1521 verschlechterte sich
die Situation für die Partei von Angus und Bischof Douglas mit seinem
Neffen mussten Zuflucht am englischen Hof nehmen, wo sie gastfreundlich
aufgenommen wurden und der Bischof dort die Gesellschaft von Polydore
Virgil und anderen bedeutenden Scholaren genoss. Die herrschende Fraktion
in Schottland verunglimpfte den Bischof am 21. Februar 1522 als Verräter,
entzog ihm die Einnahmen aus der Kathedrale und bat den Papst, die
Berufung des Verräters Gawain Douglas zum Erzbischof von Douglas zu
verhindern. Der Bischof wurde infolgedessen nach Rom zitiert, doch bevor
er dieser Ladung folgen konnte, starb er an der Pest in London. Er
hinterließ verschiedene Gedichte mit großen Meriten. Sein Hauptwerk ist
eine kunstvolle und malerische Allegorie mit dem Titel "King Hart", mit
der er beabsichtigte die Entwicklung des menschlichen Lebens darzustellen.
Sie ist genial, doch schwer und voll von Stabreimen. Die längste und
ursprünglichste Fassung ist "Der Palast der Ehre", der viel Kenntnis und
Fantasie zeigt; doch ist sie verdorben durch einige unpassende Stellen und
langweilige und verwirrte Passagen.
Archibald Douglas of
Kilspindie, vierter und jüngster Sohn von Archibald-Bell-the-Cat schien
einer der fähigsten und energischten seiner Familie zu sein. Er wurde zum
Dekan von Edinburgh im Jahr 1520 und zum Obersten Schatzmeister
Schottlands im Jahr 1526 bestellt. Er war berühmt für seine große Kraft
und seine Fähigkeiten in kriegerischen Übungen und erwarb sich die
Zuneigung James V. in dessen Kindheit, der ihn seinen "Grey Steill" nannte,
nach dem berühmten Meister in dem Roman "Sir Edgar und Sir Grime". Doch
nachdem der König aus der Obhut des Earl of Angus fliehen konnte, wurden
Kilspindie und der Rest der Douglasses alle Rechte aberkannt und ihr
Besitz verwirkt durch das Parlament am 5. September 1528 und sie alle
waren gezwungen Zuflucht in England zu nehmen.
Eine bewegende Geschichte
weiß Godscroft über die Behandlung zu erzählen, die Archibald Douglas von
König James erhielt. "Archibald war verbannt nach England, doch konnte er
nicht gut umgehen mit dem Humor dieser Nation, die er für zu stolz hielt
und von denen er dachte, dass sie eine zu hohe Meinung von sich selbst
hätten verbunden mit einer Geringschätzung von allen anderen. Deshalb und
dieses Lebens überdrüssig, zumal sich erinnernd der Gunst des Königs ihm
gegenüber in früheren Tagen, entschloss er sich, des Königs Barmherzigkeit
und Nachsicht zu versuchen.
So kam er nach Schottland
und nahm die Gelegenheit beim Schopfe als der König im Park von Stirling
jagte, warf sich ihm in den Weg als dieser zurück zur Burg kam. So bald
der König ihn aus der Ferne sah, vermutete er wer er war und sagte zu
einem seiner Höflinge, "Dort drüben, ist er nicht mein Grey Steill,
Archibald of Kilspindie." Der Höflinge antwortete, dass dies nicht sein
könne und er zudem nicht in des Königs Gegenwart kommen dürfe. Der König
näherte sich und Archibald fiel auf die Knie, begehrte Gnade und versprach,
sich von jetzt an nicht mehr in Staatsangelegenheiten einzumischen und ein
ruhiges und privates Leben zu führen. Der König ging ohne ihm eine Antwort
zu erteilen und trabte mit guten Tempo auf den Hügel; Kilspindie folgte
ihm und obgleich er gerüstet, war er fast so schnell am Burgtor wie der
König. Dort setzte er sich auf einen Stein und erbat von des Königs
Dienern ein Becher zu trinken, da er müde und durstig. Doch diese, des
Königs Missfallen fürchtend, gaben ihm nichts.
Als der König später beim
Essen saß, fragte er, was Kilspindie getan, was er gesagt und wann er
gegangen wäre. Es wurde ihm berichtet, dass er ein Getränk erbeten hätte
und dieses ihm verweigert worden war. Der König tadelte sie scharf für
ihre Unhöflichkeit und erzählte ihnen, dass, wenn er nicht geschworen
hätte, dass ihm niemals mehr ein Douglas dienen solle, er ihn in sein
Gefolge genommen hätte; da er ein Mann mit großen Fähigkeiten war. Er gab
die Order, dass Kilspindie sich nach Leith begeben solle und dort seinen
Anweisungen erwarten solle."
Später befahl ihm der König
nach Frankreich zu gehen, wo er kurze Zeit später verstarb; es wird
vermutet an gebrochenen Herzen. James war sehr beschämt über seine
Sturheit und erbarmungslose Behandlung eines Mannes, der ihn persönlich
nie verletzt hatte. Es rief auch die Entrüstung seines nachtragenden
Onkels Heinrich VIII. hervor, der das bekannte Sprichwort zitierte -
"Eines Königs Gesicht
Sollte geben Gnade."
Da die beiden ältesten
Söhne von Archibald-Bell-the-Cat bei Flodden gefallen waren, folgte nun
sein Enkel Archibald Douglas, ältester Sohn von George, Master of Douglas,
als sechster Earl of Angus in die familiäre Würde und Besitz. Er besass
große persönliche Eigenschaften und zeigte Vollendetheit, doch laut Lord
Dacre, "war er kindisch und fehlgelenkt durch unkluge Ratgeber", und
daneben bewies er die charakteristischen Züge seiner Familie: gesetzlose
Ambitionen und Verlangen nach Macht. Im Jahre 1514 heiratete er in
indiskreter Hast Margaret, die Witwe James IV.; doch sein Enttäuschung
darüber, trotz dieser Verbindung nicht die Regentschaft über das Land
erhalten zu haben, zeigte offensichtlich, dass diese Heirat von seiner
Seite nicht aus Zuneigung sondern nur aufgrund seiner eigenen Interessen
erfolgte; mithin zeigte er sich als nachlässiger und untreuer Ehemann.
Der Duke of Albany wurde
zum Regenten ernannt und zwang Angus und Margaret in England Zuflucht zu
nehmen, wo sie eine Tochter bekamen, Lady Margaret Douglas, die später die
Mutter des unglücklichen Darnley wurde. Angus verlies in sehr herzloser
Art sein Weib, bevor sich diese vollständig erholt hatte und kehrte nach
Schottland zurück um seine selbstsüchtigen Intrigen zu verfolgen. Sein
skandalöses Verhalten gegenüber seiner Frau begann die Gefühle ihrerseits
erkalten zu lassen und führte letztlich zur Scheidung vom Earl im Jahr
1525.
Nach der Abreise des Duke
of Albany nach Frankreich 1516 wurde Angus als Mitglied des
Regentschaftsrates bestellt und erlangte schon bald eine große
Vormachtstellung im Königreich. 1520 versammelten sich die Hamiltons und
andere mächtige Familien aus dem Westen in Edinburgh mit der Absicht den
Earl dort zu ergreifen; doch sie wurden vernichtend geschlagen und aus der
Stadt getrieben.
Doch im folgenden Jahr,
nach der Rückkehr von Albany, wurde Angus gezwungen nach England zu
flüchten und später nach Frankreich in ein freiwilliges Exil zu gehen.
1524 kehrte er nach Schottland zurück und wurde Kopf der englischen Partei
der Adligen hier und hielt das Land durch sein energisches und
gewalttätiges Vorgehen in einem Zustand der Unordnung, ja fast Anarchie.
Er bemächtigte sich der Person des Königs und wurde in seinem vierzigsten
Jahr Lord Kanzler und besetzte alle Ämter des Staates mit Mitgliedern oder
Anhängern seines Hauses. Er erhob die Macht der Douglas zu einer solchen
Höhe, dass sie sowohl die Unabhängigkeit der Krone und die Freiheit der
Menschen gefährdete. Ein alter Chronist berichtet, "... dort getraute sich
niemand das Gesetz gegen einen Douglas oder einen Douglasmann zu bemühen,
weil er sicher sein konnte, dass Schlimmste durch die Klage zu erhalten.
Und", fügte er hinzu, "obgleich Angus unter dem Anspruch des Bestrafens
von Dieben, Räubern und Mördern durch das Land reiste, waren keine
größeren Übeltäter als in seinem Gefolge."
Der junge König war
begierig der Knechtschaft, in der er gehalten wurde, zu entkommen, aber
Angus verhinderte erfolgreich zwei solcher Versuche - einen durch Sir
Walter Scott of Buccleuch, nahe Melrose; der andere durch den Earl of
Lennox bei Almond Bridge, nahe Linlithgow, bei dem, zum Kummer von James,
der Earl das Leben verlor. Doch im Juli 1528 gelang die Flucht des Königs,
verkleidet von Falkland Palace, wo er fast wie ein Gefangener gehalten
worden war; er ritt nach Stirling Castle, das auf seinen Empfang schon
vorbereitet war. Kurz danach wurde ein Parlament einberufen, dass Angus
und seinen Bruder als Rebellen und Verräter deklarierte und ihren Besitz
verwirkte. Dem König war es zwar nicht möglich die Burgen Tantallon und
Douglas einzunehmen, doch wurden Angus und sein Bruder aus Schottland
vertrieben und sie nahmen einmal mehr Zuflucht in England. Er erhielt von
Heinrich VIII. eine Pension von 1.000 Mark und machte zu seiner Schande
einige feindselige Einfälle über die Borders gegen seine eigenen
Landsleute. Er blieb 15 Jahre im Exil und es war ihm nicht gestattet nach
Schottland zurückzukehren bis nach dem Tode von James, als seine
abnehmende Macht und der veränderte Stand der Parteien seine Anwesenheit
der öffentlichen Ruge weniger gefährlich machte. Seine Ächtung und die
seines Bruders wurden durch das Parlament aufgehoben und sie wurden 1543
in Besitz und Rang wiedereingesetzt.
Angus und sein schlauer
Bruder, Sir George Douglas, taten alles was in ihrer Macht stand, um den
Plan des englischen Königs seinen Sohn Prinz Edward mit der künftigen
Königin Mary zu verheiraten, zu unterstützen und gaben ihm Ratschläge, wie
es allmählich zum Erfolg werden würde. Doch Heinrichs eigenmächtige
Veranlagung und sein heftiges Temperamemt duldeten kein Zögern und er
marschierte in Schottland ein mit der Absicht den Menschen seinen Willen
aufzuzwingen. In seiner Wut gegen die Schotten und im sicheren Glauben,
dass er ihr Land erobern könne, wurde eine englische Streitmacht unter Sir
Ralph Evers und Sir Brian Latoun geschickt, die die Borders mit Feuer und
Schwert verwüsten sollte; Heinrich gewährte Evers alles Land, dass er in
Merse, Teviotdale und Lauderdale, deren größter Teil den Douglasses
gehörte, erobern könne. Angus schwur, dass "wenn Ralph Evers es wagen
würde dies Land zu beanspruchen, er ihm eine Urkunde auf seine Haut mit
scharfen Stift und blutiger Tinte ritzen würde." Er musste nicht lange auf
die Gelegenheit warten, die seine Worte verwirklichen sollte. Evers,
angespornt durch die versprochene Belohnung des Königs, machte einen
zweiten Einfall in Schottland am Kopfe einer Streitmacht von 5.000 Mann
und verwüstete die Borders mit beispielloser Brutalität. Die Engländer
hatten zunächst das Kloster von Melrose zerstört und dann die Gräber der
Douglasses, die sich in den Gängen des Kloster befanden, mutwillig
verunstaltet. Angus sammelte seine Verwandten und Anhänger um diese
Beleidigung zu rächen und verbündete sich mit Sir Walter Scott of
Buccleuch und dessen Clan und Norman Lesly mit einem Trupp Männer aus
Fife; er traf die Engländer auf einem Moor nahe dem Dorf Ancrum in
Roxburghshire. Die Engländer wurden vernichtend geschlagen und verloren
800 Mann, unter diesen Sir Ralph Evers und Sir Brian Latoun; weitere 1.000
Mann wurden gefangengenommen.
König Heinrich war wütend,
als er die Nachricht von dieser Niederlage erhielt, und besonders auf
Angus. Er äußerte sich rachevoll ob dieser Undankbarkeit und Verrat. Der
Earl antwortete den Drohungen des zornigen Monarchen in seiner
charakteristischen Aussage, "Ist es nicht mein Recht, dass ich, als guter
Schotte, mein verwüstetes Land und die Verunstaltung der Gräber meiner
Vorfahren an Ralph Evers gerecht habe? Sie waren bessere Männer als er und
ich war außerstande weniger zu tun. Und er will mein Leben nehmen dafür?
Wenig weiß König Heinrich über die Skirts of Kirnetable (Kirnetable oder
Cairntable ist ein Bergzug im Lande der Douglas. Ein afghanischer
Häuptling antwortete einmal in einfachen Worten einer Drohung von Sir
Henry Lawrence, dass er mit einer Armee in sein Gebiet marschieren würde,
um seine Leute für die Ermordung eines britischen Reisenden zu bestrafen.
"Die Straßen in meinen Land", sagte der Häuptling, "sind schlecht für
Armeen.") Ich kann mich dort halten gegen die ganze englische Meute."
Angus Politik war bis zu
seinem Ende selbstsüchtig, kurzsichtig und skrupellos. Er war beteiligt an
dem niederträchtigen Projekt Kardinal Beaton zu ermorden. Dieser Plan war
durch eine Anzahl von Adligen erdacht worden und fand den Beifall Heinrich
VIII. Angus Bruder, Sir George Douglas, informierte Sadler in deutlichen
Worten, dass "wenn der König des Kardinals Tod wünsche", würde sein Wunsch
sich erfüllen, "wenn seine Gnaden eine gute Belohnung für die Tat
versprechen könnte."
Der Earl kommandierte die
Nachhut der schottischen Armee bei der katastrophalen Schlacht bei Pinkie.
Er fügte dem englischen Warden, Lord Wharton, eine besondere Niederlage zu,
als dieser im Februar 1548 in die Western Marches eingefallen war.
Während der Regentschaft
von Mary of Guise, wie unter der Herrschaft von Albany und von Arran, war
das Hauptbestreben Angus die Macht seiner Familie und seine Privilegien zu
erhalten. Die Regentin versuchte einmal Besitz zu erlangen von einigen der
starken Festungen im Königreich, um hier französische Truppen zu
stationieren und sie warf auch ein Auge auf Tantallon, eine Feste der
Douglas. "Die Regentin sagte", berichtet Godscroft, "sie wünsche von ihm
Castle Tantallon, zu halten Wächter darin oder mit irgendeinem anderen
Vorwand oder Verwendung. Zu diesem gab er keine direkte Antwort für einige
Zeit, doch als er den Falken auf seiner Hand fütterte, sprach er von
diesem als ein gieriger gled (der schottische Name für einen Falken). "Der
Teufel steckt in diesem gierigen gled, wird sie niemals voll sein?" Doch
als die Königin nicht verstand oder nicht bereit war zu verstehen,
erzählte er ihr, "Ja, Madam, warum nicht? Es ist Euers, Ihr sollt es haben,
es steht zu Euern Diensten; doch Madam, ich muss der Captain und Wächter
sein. Ich werde es für Euch halten so gut wie jeder andere Mann." "Es
wurde auch erzählt, wie die Königin-Regentin die Absicht hatte, den Earl
of Huntly zum Duke, zum Herzog zu machen; woraufhin sie dies bei Angus
ansprach, ihm von den guten Dienst erzählte den Huntly ihr geleistet und
dass sie beabsichtige ihn zu fördern und zum Herzog zu machen. Zu diesem
antwortete er, "Warum nicht, Madam? Wir sind glücklich eine solche
Prinzessin zu haben, die erkennt und anerkennt eines Mannes Dienst und
bereit ist ihn zu belohnen, doch, bei der Macht Gottes, (dies war sein
Schwur wenn er ernst und zornig; zu anderen Zeiten schwor er bei Saint
Bride of Douglas) wenn er ein Herzog ist, will ich ein Duke (Enterich)
sein", anspielend auf das Wort Duke, welches in Schottland sowohl Ente
bedeutet als auch den Adelsrang bezeichnet und da der Titel weiblich und
der Enterich männlich, es bedeutet, dass er über und vor ihm stehen würde.
... So nahm sie Abstand von dieser Absicht."
Der Earl starb zu Castle
Tantallon 1556. Sein einziger Sohn war vor ihm verstorben und so folgte
ihm sein Neffe David Douglas, der die Familienehre und Besitz nur zwei
Jahre hielt und im Jahr 1558 starb.
Sir George Douglas of
Pittendriech war ein fähigerer Mann als sein Bruder, der sechste Earl, und
hatte großen Einfluß auf ihn. Er war durch und durch skrupellos und
verräterisch und hatte einen bedeutenen Anteil an der Intrige einiger
Adliger mit dem englischen König. Sir George starb vor dem Earl und
hinterließ zwei Söhne: David, der siebter Earl of Angus nach dem Tod
seines Onkels wurde und James, Earl of Morton, der Regent von Schottland
wurde.
Archibald Douglas, achter
Earl of Angus, einziger Sohn von Earl David, war nur zwei Jahre alt, als
er seinem Vater in Besitz und Titel folgte. Sein Charakter unterschied
sich sehr von dem der meisten seiner Vorgänger, er wurde wegen seiner
tugendhaften und liebenswürdigen Veranlagung der "Good Earl" genannt. Er
hielt das Amt des Warden der Marches für einige Jahre und erfüllte seine
Pflichten mit großerm Fleiß und steter Treue. Während der Regentschaft
seines Onkels, des Earl of Morton, nahm er mit ihm Teil an der Belagerung
von Hamilton Castle und dem Sturz der Hamilton-Familie. Nach der
Hinrichtung Mortons 1581 zog Angus sich nach England zurück, der üblichen
Zuflucht schottischer Exilanten. Er wurde ehrenhaft empfangen und
gastfreundlich aufgenommen durch Königin Elisabeth und während seines
Aufenthaltes in London verband ihn eine enge Kameradschaft mit Sir Philip
Sydney. 1582 nach dem Überfall von Ruthven wurde es ihm gestattet
zurückzukehren und er verband sich mit den Adligen, die sich zu dem
Unternehmen versammelt hatten. Doch als der Earl of Arran seine
Vormachtstellung über den König wiedererlangte, zog Angus sich über den
Spey zur eigenen Sicherheit zurück. Auch war er in den Plan des Earl of
Gowrie eingeweiht, die Person von James zu ergreifen im Jahre 1584; doch
sein unvermutetes Zusammenbrechen in Folge der Gefangennahme des Earls und
des Nähern von James am Kopfe einer starken Streitkraft bewirkte Angus und
seine Gefolgsleute sich ein zweites Mal sich unter dem Schutz von
Elisabeth zu stellen.
Bei der Parlamentssitzung
am 22. August des gleichen Jahres, wurden Angus alle Rechte aberkannt und
sein Besitz verwirkt. Obwohl er im Exil war, übte er großen Einfluß auf
die schottischen Angelegenheiten aus; besonders widerwärtig war James und
seinen Ratgebern seine Gegnerschaft zu den Versuchen des Königs die
Presbyterianische Kirche durch eine kirchliche Regierung zu zerrütten und
ein Plan wurde durch Arran und Montrose ausgemacht, den Earl zu ermorden.
Doch die Person, die zu diesem ungesetzlichen Zwecke angemietet wurde,
wurde in der Nähe von Newcastle, wo Angus lebte, entdeckt und brachte den
Plan ans Tageslicht und verhinderte seine Durchführung. Angus kehrte 1585
mit anderen verbannten Lords, die auch von Arran vertrieben worden waren,
nach Schottland zurück und erhielt die Aufhebung seiner Ächtung. Angus,
nahe dem Ende seines Lebens, wurde das Amt des Kanzlers angeboten, was er
jedoch ablehnte. Er starb 1588 und hinterließ keinen männlichen Erben.
Ihm folgte Sir William
Douglas of Glenbervie als neunter Earl of Angus. Er war Sohn von Sir
Archibald Douglas of Glenbervie, Enkel von Archibald-Bell-the-Cat, dem
fünften Earl. James VI. versuchte die Grafschaft zu ergreifen und
beantragte die gewährten Ländereien und die Titel zu reduzieren, doch
wurde zugunsten von Sir William entschieden. Er hielt die Grafschaft für
drei Jahre und ihm folgte sein ältester Sohn, William Douglas, zehnter
Earl of Angus.
William war Katholik und
störte, zusammen mit den Earls of Errol und Huntly, den Frieden des Landes
und gefährdete seine Sicherheit durch ihre verräterischen Intrigen mit dem
König von Spanien. Sie waren verwickelt in der Verschwörung der "Spanish
Blanks", wie es genannt wurde in Folge der weißen Bögen Papier, die zum
Schluß das Siegel und die Unterschrift katholischer Lords trugen und in
dem Besitz von George Kerr gefunden wurden, einem Bruder des Abtes von
Newbattle, der sich begeben hatte auf eine geheime Mission nach Spanien.
Kerr gestand unter Folter die ganze Angelegenheit. Es scheint, dass der
König von Spanien eine Armee von 40.000 Mann an der Westküste Schottlands
landen wolle, wo sie sich mit den katholischen Lords und deren
Streitmächten verbinden wollten. 15.000 Mann der Spanier sollten über die
Borders marschieren und mithelfen einen Aufstand in England einzuleiten,
während die übrigen mit Unterstützung der katholischen Fraktion die
protestantische Kirche in Schottland stürzen sollten. Dieser
niederträchtige Plan gegen die Unabhängigkeit des Landes und die nationale
Religion wurde wiederholt durch die drei katholischen Lords erneuert; doch
James, der nicht Willens war bis zum Äußersten gegen sie vorzugehen,
zögerte mit der Verhängung von Strafen gegen sie. Diese, durch den König
gezeigte, Milde schien sie nur im offenen Widerstand gegen die königliche
Autorität zu bestärken. Sie wurden nach einiger Zeit als Hochverräter
beschuldigt und als hartnäckige Papisten exkommuniziert; ihr Besitz und
Titel wurden verwirkt. Der Earl of Argyll wurde beauftragt, sie mit Feuer
und Schwert zu verfolgen. Huntly und Errol sammelten ihre Anhänger und
schlugen die königliche Streitmacht am 3. Oktober 1594 bei Glenlivet.
Der König, empört und
alarmiert wegen dieses Disasters, marschierte am Kopfe einer starken Armee
nach Norden und verwüstete den Besitz der Aufrührer und zerstörte ihre
Festungen. Angus war an der Schlacht von Glenlivet nicht beteiligt, doch
teilte er das Schicksal seiner Kameraden und erbat des Königs Erlaubnis
Schottland zu verlassen, die ihm unter der Bedingung gegeben wurde, dass
er nicht ohne königliche Erlaubnis zurückkehren wird; noch während seines
Exils irgendeinen Versuch machen würde, die protestantische Religion
anzugreifen oder den Frieden und Unabhängigkeit seines eigenen
Heimatlandes zu verletzen.
Er kehrte 1595 heimlich
zurück und wurde geduldet in Schottland zu bleiben, auf seine Zusicherung,
dass er von nun an sich wie ein treuer und friedvoller Mensch verhalten
würde. Im folgenden Jahr wurde er förmlich "befreit" von dieser Fessel und
zusammen mit der von Huntly und Errol wurde seine Exkommunizierung 1597
aufgehoben und sie zu der Kirche von Aberdeen begnadigt in Gegenwart einer
großen Versammlung von Personen aller Stände. Später zog er sich auf den
Kontinent zurück und starb am 3. März 1611 im fünfundsiebzigsten
Lebensjahr in Paris.
Von dieser Zeit an, nahm
der Einfluß dieses "großen alten Hauses"stetig ab. Ihr ausgedehnter Besitz
blieb unbeeinträchtigt inmitten all der Wechselfälle des Bürgerkrieges und
der jakobitischen Aufstände; doch die Häupter des Hauses waren nicht
länger, wie in alten Zeiten, berühmt für ihre "besondere Männlichkeit,
edle Vollendung und mächtigen Einfluß". Sie waren in der Tat
liebenswürdige Menschen, bekannt für ihre fürstliche Gastfreundschaft und
kultivierten Sinn, obgleich ohne die Ambitionen oder Fähigkeiten, die
erforderlich einen Platz im Kabinett zu besetzen oder den "Applaus des
Senates" zu erhalten.
William Douglas, elfter
Earl of Angus, war Katholik wie sein Vater, der zehnte Earl, und ein
eifriger Anhänger der königlichen Sache während des Bürgerkrieges. 1633
machte Charles I. ihn zum Marquis of Douglas und ernannte ihn zum
Lieutenant der Borders.
Als die Angelegenheiten
zwischen dem König und den Covenantern zur Krise kamen, eroberten die
letzteren Tantallon und Douglas, die beiden Festungen des Martquis. Er
schien selbst nicht zu den Waffen gegriffen zu haben bis zum Feldzug von
Montrose 1645. Doch "die alten Zeiten ändern sich, alte Sitten gehen". Die
früheren Representanten der Familie konnten 30.000 Mann ins Feld führen
und jetzt folgte lediglich sein persönliches Gefolge der königlichen
Standarte.
Er flüchtete von
Philiphaugh zusammen mit Montrose und Lord Napier. Er wurde jedoch
ergriffen und in Dumbarton Castle gefangengehalten. Er wurde letztlich für
ein Lösegeld von 1.000 Pfund Sterling durch Cromwell`s Gesetz von Gnade
und Vergebung freigesetzt.
Lange vor dem endgültigen
Sturz der königlichen Sache in Schottland waren der Marquis und seine
Frau, die eine Tochter des Marquis of Huntly war, Objekte einer Art
kirchlicher Verfolgung durch die Lanark Presbyterianer. Der Pfarrhof
sandte dann und wann Deputationen nach Douglas Castle, mit der Drohung von
Exkommunizierung, wenn sie weiter ablehnten dem römisch-katholischen
Glauben abzuschwören. Nach zahlreichen Besprechungen befahlen die Covanter
der Marchioness die Gemeindekirche zu besuchen und zu gestatten, dass ihre
Kinder in dem Prinzipien des Presbyterianischen Glaubens erzogen wurden;
eine Bedingung die, so scheint es, zu einer vorläufigen Erleichterung von
den Belästigungen des clerischen Hofes führte. Es dauerte sechs Jahre von
"Verhandlungen" dass der Marquis dem Katholizismus abschwörte und den
Covenant unterzeichnete. Diese Zeremonie wurde in der Gemeindekirche von
Douglas unter großem Jubel der Presbyterianer und der Gemeinde
durchgeführt. Lady Douglas behielt hartnäckig ihren geerbten Glauben bei
und der Pfarrhof forderte in Folge dessen, dass sie und ihr Mann von ihren
Kindern getrennt werden um sicher zu sein, dass diese in der
protestantischen Religion aufwachsen. Es ist wahrscheinlich, dass diese
Forderung den Marquis veranlasst hatte, der bisher ruhig in seinem Castle
zu Douglas gelebt hatte, alle Vereinbarungen mit den Presbyterianern zu
brechen und sich mit Montrose zu verbinden. Während der Gefangenschaft des
Oberhauptes der Familie in Dumbarton erneuerte der Pfarrhof seine
Verhandlungen mit der Marchioness, die gezwungen wurde vor ihm zu
erscheinen in Überprüfungen hinsichtlich ihrer "Boshaftigkeit und
hartnäckigen Beibehaltung ihres katholischen Glaubens."
Sie schien ihnen milde
Worte gegeben und einige Bedingungen erfüllt zu haben, das sie für eine
kleine Weile unbelästigt blieb. Doch ihre "vielfachen Worte der Milde und
Geduld" zu ihr versagten die Lady aufzugeben ihren "Ungehorsam" und die
Presbyterianer unternahmen Schritte zu ihrer Exkommunizierung und Trennung
von den Kindern. Aus einem unbekannten Grund verzögerte sich ihre Absicht
zu diesem beachtlichen Prozess, der in jenen Tagen gefolgt wurde durch die
Verwirkung von Eigentum und von Gefangenschaft.
Nach einiger Zeit fand es
der Marquis erforderlich seinen Frieden mit der herrschenden Macht zu
tätigen; die ihm hierfür eine Geldbuße von 50.000 Mark auferlegten; und zu
Beginn des Jahres 1647 erschien er vor den Lanark Presbyterianern um seine
tiefe Reue für die Verletzung des Covenant auszudrücken sowie sein
Versprechen, von nun an ihn treu einzuhalten. Die Hälfte der Geldstrafe
wurde ihm erlassen und er wurde aus seiner langen Gefangenschaft entlassen.
Doch die Presbyterianer waren nicht befriedigt und er wurde gezwungen
zuzustimmen, dass seine Kinder durch den Pfarrer der Gemeinde und einem
Tutor, der durch den Hof gebilligt wurde, erzogen werden. Der Widerwille,
mit dem sich seine Lordschaft diesen Beschränkungen stellte, war schnell
sichtbar, als seine Peiniger erfuhren, dass er vereinbart hatte seinen
jüngsten Sohn nach Frankreich zu senden. Sie erneuerten ihre Deputationen
und ihre Forderungen und der Peer und seine Frau waren gleich beharrlich
in dem Festhalten an ihrem eigenen Glauben, obgleich sie ihre Bereitschaft
erklärten, die Presbyterianer zu akzeptieren. Zuletzt war die Geduld der
aufrichtigen und eifrigen aber intoleranten Brüder erschöpft und im
Oktober 1648, als die Covenanter in Schottland herrschten und alle
Opposition zerschlagen war, ordneten sie endgültig an, sollte eine
sofortige Befriedigung scheitern, dass seine Lordschaft zusammen mit der
Lady "exkommuniziert" werden. Der Marquis erschien vor ihnen um zu
verantworten, "das Nichthaltens seines Sohnes an der Schule mit einem
Pädagogen, der durch die Presbyterianer gebilligt; wegen dem
Nichtüberbringen seiner Tochter zu einigen protestantischen Freunden unter
der Zustimmung der Presbyterianer; wegen dem Nichtvorhalten eines
ausreichenden Kaplans; wegen dem Nichtheimrufen seines Sohnes aus
Frankreich und zuletzt wegen der schweren Unterdrückung seiner Pächter."
Zu all diesen Punkten war er gezwungen Erklärungen und Konzessionen zu
machen. Kurze Zeit später erbat er von den Presbyterianern die Erlaubnis
seinen Sohn von der Schule in Glasgow zu der nach Lanark zu bringen;
ausdrückend seinen Willen, sollte sein Ersuchen gewährt werden, dass "er
nicht heim kommen solle zu den Eltern, außer die Presbyterianer gestatten
es."
Zu der Zeit, ungeachtete
der bekundeten Unterwerfung des Marquis und seiner Frau, fühlten die
Mitglieder des Pfarrhofes offensichtlich, dass diese allenfalls zum bloßen
Anschein eines Art presbyterianischen Betens gebracht hatten; während sie
immer nicht stark der römisch-katholischen Kirche verbunden waren. Aber
sie waren nicht wenige entschlossen sie zum Bekenntnis zu der
protestantischen Kirche zu zwingen.
Am 9. März 1650 wurden zwei
Mitglieder des Presbyterianer mit der Aufgabe gesandt, über Lady Douglas
die Strafe der Exkommunizierung zu verhängen, es sei denn, sie würde ihre
Verbundenheit zum herrschenden System der Religion erklären. Zur gleichen
Zeit, mit einer beinahe unbegreiflichen Schiefheit von moralischer Sicht
und mutwilliger Blindheit für den wirklichen Charakter ihrer Verhandlungen
mit der Lady, erinnerten sie sie scharf "welch schreckliche Sünde es wäre,
mit Ausflüchten oder geistiger Enthaltung zu schwören." Die Marchioness,
sehr gut das Ergebnis kennend, sollte sie abweisen "vollen Gehorsam und
Zufriedenheit mit der Kirche", erklärte, dass "sie keine weiteren Zweifel
hatte", und äußerte ihren Willen, auf die Anfrage einer der Pfarrer, ihren
Beitritt zum Covenant vor der versammelten Gemeinde in der Kirche zu
erklären. In den Worten des Berichts an die Presbyterianer, "Nachdem er (der
Pfarrer) den Solemn League und den Covenant gelesen hatte, bat er sie die
Hand zu heben und im Namen Gottes zu schwören, dass sie, gemäß ihren
Kräften alle Artikel hiervon einhalten werde"; sie tat so und nach dem
Gottesdienst wünschte er, dass "sie am Tische zustimmen solle dem Covenant
und vor den Pfarrern und den Ältesten schritt sie an den Tisch und
vollendete ihre Zustimmung." Den wahren Wert dieser Handlung sowie die
schockierende Lästerlichkeit dieser feierlichen Zeremonie wurde schnell
gezeigt von den Männern, die ihre Augen in mutwilliger Blindheit
geschlossen hielten. Am gleichen Tag, als die beiden Pfarrer den
Presbyterianern ihr Vorgehen mit der Marchioness of Douglas berichtete,
hörte der "Hof", dass der Marquis of Douglas und seine Frau eine ihrer
Töchter nach Frankreich gesandt hatten, zu einer popischen Dame, die sie
erziehen solle in Papismus, und dies ohne Kenntnis und ohne Zustimmung der
Presbyterianer. Es mag gewichtige Gründe zu dieser Zeit gegeben haben,
warum die Kinder des Adels für ihre Erziehung nicht sollten nach
Frankreich gesandt werden, doch der unbegründete und tyrannische Charakter
der anderen Forderungen der Presbyterianer und besonders ihre beharrlichen
Versuche, so beschrieben in ihren eigenen Büchern, den Marquis und seine
Frau zu zwingen ein heuchlerisches Bekenntnis von ihrem Glauben ab zu
tätigen, welches sie, in ihren Herzen, verleugneten, und zeigt, wie wenig
die Prinzipien von Toleranz wurden verstanden und gehandelt durch beide
Parteien in diesen unruhigen Zeiten (siehe Bericht der Presbyterianer von
Lanark. Die Mitglieder der Lanark Presbyterianer würden ohne Zweifel die
Vorstellung ablehnen, dass es keine Rettung gäbe, die nicht zu ihrer
Kirche gehörten; doch es kann keinen Zweifel geben, dass sie glaubten,
dass diese, wenn sie beibehielten ihren römisch-katholischen Glauben, sie
würden verloren sein. Sie würden aufrichtig übereinstimmen mit der
Stellungnahme von Thomas Carlyle an einige irische Katholiken, die zu ihm
sprachen von der Intoleranz einiger Schotten gegen die Katholiken, "Warum?
Wie könnten sie anders handeln? Wenn einer seinen Kameraden sieht, wie
dieser folgt einem verdammungswürdigen Schrecken in dessen Fortsetzung der
Teufel wäre sicher ihn zu bekommen zu letzt und ihn braten in ewigen Feuer
und Schwefel, können sie lassen ihn gehen in solch ein Verderben? Oder
werded ihr nicht vielmehr alle Mittel anwenden in zu schützen?" - Briefe
und Erinnerungen von Jane Welsh Carlyle, Seite 308). In seinem Charakter
schien der Marquis einer der besten seiner Familie zu sein. Er residierte
gewöhnlich in Castle Douglas, wo er schottische Größe und Gastfreundschaft
hoch hielt und einen zahlreicheren Haushalt unterhielt als irgendein
anderer Edelmann im Königreich. Der Marquis verstarb im Februar 1660. Er
war zweimal verheiratet; zuerst mit der einzigen Tochter von Claud
Hamilton, Lord Paisley und zum zweiten mit der dritten Tochter des ersten
Marquis of Huntly.
Sein ältester Sohn, aus der
ersten Ehe, wurde Earl of Angus und nahm aktiv Anteil an den öffentlichen
Angelegenheiten; fungierte als Oberster Kammerdiener bei der Krönung
Charles II. am 1. Januar 1651. Er wurde mit eintausend Pfund Sterling
Lösegeld durch Cromwells Akt von Gnade und Pardon belegt. Er starb am 15.
Januar 1655 vor seinem Vater. Sein ältester Sohn folgte als zweiter
Marquis of Douglas. William, der zweite Sohn des Marquis wurde Earl of
Selkirk und durch seine Heirat mit Anne, Herzogin von Hamilton, wurde er
Duke of Hamilton. George, sein dritter Sohn, wurde Earl of Dumbarton im
Jahr 1675.
James, zweiter Marquis of
Douglas, folgte seinem Großvater 1660 und starb 1700, im Alter von 45
Jahren. Der Verfall in den Katholizismus schien sich auf den ersten
Marquis beschränkt zu haben. Der Earl of Angus musste ein strenger
Presbyterianer sein, da er sich erhoben hatte in die gläubigste Klasse der
Covenanter, in einem Infanterieregiment, dass auch nach dem Verfall von
zwei Jahrhunderten bekannt ist unter dem Namen Camerionaner Regiment. (Das
Regiment hatte einen besonderen Charakter. Es setzte voraus, dass seine
Offiziere ausschließlich Männer sein sollten, deren "Gewissen" man sich
beugen konnte. Alexander Shields, ein Feldprediger, war ihr Kaplan und ein
Ältester wurde für jede Kompanie ernannt, so dass das Regiment unter der
gleichen religiösen und moralischen Disziplin wie eine Gemeinde war. Die
Bibel war Ausstattung eines jeden - eine Vorschrift, die dann und für eine
lange Zeit danach, sonderbar war. Als der junge Earl of Angus zum Colonel
dieses besonderen Regiments ernannt wurde, war William Cleland
Lieutenant-Colonelcy, ein Mann von poetischem Genie und Tapferkeit, der
für die "gute alte Sache" bei der Bothwell Brig gekämpft hatte. Er fiel
bei Dunkeld.)
Bei Dunkeld, wo sie
siergreich waren, obgleich sie durch eine überwältigende Überzahl
angegriffen wurden, entfalteten sie zum ersten Mal ihre Farben im
Angesicht des Gegners, und die sie seitdem stolz in jedem Teil der Welt
getragen haben und welche nun verziert sind mit der Sphinx und dem Drachen,
Zeichen ihrer mutigen Taten in Ägypten und in China. Sie kämpften mit
verzweifelter Tapferkeit in der Schlacht von Steinkirk im August 1692, wo
ihr ritterlicher Colonel, der Earl of Angus in seinem 21. Lebensjahr
getötet wurde.
Sein Halbbruder William
starb in früher Kindheit und sein jüngerer Bruder Archibald Douglas wurde
dritter Marquis of Douglas. Er wurde 1694 geboren, folgte seinem Großvater
im Jahr 1700 und wurde 1703 Duke of Douglas, in Berücksichtigung seiner
edlen Abstammung und den berühmten Diensten seiner Vorfahren. Seine Gnaden
diente als Freiwilliger unter dem Duke of Argyll während des
Jakobiten-Aufstandes 1715 und war beteiligt in der Schlacht von
Sheriffmuir. Unglücklicherweise war er eine Person von schwachen Intellekt
und schien auch plötzlichen Ausbrüchen von Leidenschaften unterworfen. Er
nahm keinen Anteil an öffentlichen Angelegenheiten wie es sich seinem Rang
geziemt hätte und es wurde behauptet, dass er seine Zeit in gemeinen
Vergnügungen verbracht habe und nicht immer in ausgesuchter Gesellschaft.
In den Zeitungen der Zeit wird erwähnt, dass er ein Duell an einem
Sonntagabend focht, in dessen Verlauf, er und sein Gegner, der Earl of
Dalkeith, verwundet wurden.
Unter seinen Gästen befand
sich auch ein junger Mann namens Kerr, ein natürlicher Sohn von Lord John
Kerr, Bruder des Marquis of Lothian und der Witwe Countess of Angus, der
Mutter des Duke. Dieser Jugendliche, der dementsprechend auch Cousin des
Duke war, strebte nach der Hand von Seiner Gnaden`s einziger Schwester,
Lady Jane Douglas; es wird auch behauptet, dass er mit dem Duke über
dessen Gesellschaft mit einer gemeinen Person aus dem Dorf Douglas stritt.
Eingegeben durch diesen Kerl, stahl sich der Duke des Nachts in das Zimmer
des schlafenden Mr. Kerr und erschoß diesen. Es wird gesagt, dass Seine
Gnaden überwältigt vor Schrecken war, ob der Tat die er begangen. Keine
Zeit wurde verloren ihn nach Holland zu senden, wo er blieb, bis er sicher
nach Schottland zurückkehren konnte. Die Angelegenheit wurde vertuscht und
von der staatlichen Gewalt keine Schritte unternommen, den Mörder vor
Gericht zu bringen.
Es ist ungewiß, wann der
Duke nach Schottland zurückkehrte und wenig oder nichts ist bekannt von
seinem Leben bis zu seiner Hochzeit, mehr als dreißig Jahre nach diesem
Ereignis. Im Jahre 1758, als Seine Gnaden um die sechzig war, heiratete er
Margaret, die Tochter von James Douglas of Mains, Dumbartshire, die
gefeiert war wegen ihres Esprit`s und Schönheit und nicht weniger für die
Freiheit ihrer Sprache und Taten.
Dr. Carlyle of Musselburgh,
der diese Dame im Jahr 1745 traf und mit ihr und einigen anderen Damen und
Herren einen Ausflug von Glasgow aus unternahm, erzählte, "Als wir nach
Hamilton kamen, bat sie uns eine Boten zu dem Pfarrer einer benachtbarten
Gemeinde zu senden, zu einem gewissen Mr. Thomas Clelland. Er traf zu uns,
als wir die romantischen Gärten von Barncluith besichtigten. Thomas
Clelland war ein gutaussehender kleiner Mann, doch sein Haar war schon
grau, zu welchem Margaret bemerkte (wie es ihre Art war), dass er auf
einem schönen Weg wäre ein alter Junggeselle zu werden, wenn sie die
zunehmenden Anzeichen des Alters bemerke, seit sie ihn vor einem Jahr
zuletzt gesehen. Nachdem er geduldig die Effekte ihres Witzes ertragen
hatte, sagte er, "Margaret, ihr wißt das ich der Meister des gemeindlichen
Registers bin, in der euer Alter ist berichtet und dass ich daher weiß,
wann ihr mit Recht ein altes Mädel genannt werden dürft, trotz eures
jugendlichen Flairs." Was belastet mich, Tom?", sagte sie, "Ich habe
geschworen die erzogin von Douglas zu werden oder nie ein Hochzeitsbett zu
besteigen." Sie erfüllte ihre Absicht gut. Als sie ihre Vorhersage im
Scherz äußerte war sie über vierzig. Ihre Prophezeihung wurde einige Jahre
später erfüllt."
Viele Geschichten wurden
über ihre Gnaden breiten Humor und ihre Freiheit ihrer Sprache erzählt.
Dr. Johnsohn der sie bei einem Essen in Boswell House in Edinburgh 1773,
dem Jahr vor ihrem Tod, traf, beschrieb sie als eine "alte Dame, die ein
so breites Schottisch mit einer paralytischen Stimme spricht, dass sie
kaum von ihren Landsleuten verstanden wird." "Hätte der Doktor sie einige
Jahre zuvor gesehen", bemerkte Robert Chalmer, "als sie im Besitz ihrer
ganzen Kraft; er würde sie ausgestattet gefunden haben mit der größten
Komik und rauesten Witz, der ausgesprochen im breitesten Schottisch unter
dem Mantel einer Herzogin." Sie überlebte ihren Ehemann um zwölf Jahre.
Der Herzog hatte eine
Schwester, Lady Jane Douglas, deren Leben zumeist unglücklich verlief;
hauptsächlich aber denkwürdig wegen ihrer Verbindung mit dem Douglas-Fall.
Sie war eine der bestaussehendsten und vollendetsten Frauen ihrer Zeit;
doch ihr Schicksal war unglücklich ruiniert durch den Bruch ihrer
Verbindung mit dem Earl of Dalkeith, dem späteren Duke of Buccleuch. Von
dieser Zeit an wies sie beharrlich alle Heiratsangebote zurück bis sie das
Alter von 48 Jahren erreicht hatte und heiratete dann, im Juni 1746,
heimlich Mr. John Stewart, dem zweiten Sohn von Sir Thomas Stewart of
Grantully.
Mr. Stewart hatte keinen
Besitz oder Beruf oder Einkommen und die ganzen Ressourcen des Paares
bestanden aus 300 Pfund jährlich, die Lady Jane von ihrem Bruder dem Duke
erhielt, der aber wegen ihrer heimlichen Vermählung nicht gut auf sie zu
sprechen war. Umgehend nach ihrer Verbindung gingen Mr. Stewart und Lady
Jane ins Ausland und lebten hauptsächlich in Frankreich von 1746 bis Ende
1749.
Bei ihrer Rückkehr nach
England brachten sie zwei männliche Kinder mit, von denen sie behaupteten,
das Lady Jane diese in Paris im Juli 1748, in ihrem 51. Lebensjahr,
geboren hatte.
Ihr Bruder, der Duke, hatte
den Zuschuss eingestellt, als ihre Hochzeit im Sommer 1749 öffentlich
bekannt wurde und sie waren in der Folge in großer finanzieller Not. Mr.
Stewart war zudem tief verschuldet und seine Gläubiger warfen ihn deshalb
ins Gefängnis. In dieser bedauernswerten Situation erreichten einige der
alten Freunde von Lady Jane, dass die Regierung ihnen eine Pension von 300
Pfund jährlich zusprach. Doch dieser Segen scheiterte, das elende Paar zu
erlösen und Lady Jane war mehr als einmal genötigt, ihre Kleider zu
verkaufen um ihren Ehemann zu unterstützen, der sich immer noch im King`s
Bench Gefängnis in Southwark befand.
1752 besuchte sie
Schottland und versuchte eine Versöhnung mit ihrem Bruder zu erreichen,
doch er lehnte es ab, sie auch nur zu sehen. Sie kehrte wieder nach London
zurück, die beiden Kinder unter der Aufsicht einer Dame, die sie und ihren
Mann schon auf dem Kontinent begleitet hatte, in Edinburgh lassend. Der
jüngere der beiden, Sholto Thomas Stewart starb 1753 und kurz danach
kehrte Lady Jane nach Edinburgh zurück und machte einen weiteren
fruchtlosen Versuch sich mit ihrem Bruder zu versöhnen. Ihre Gesundheit
war nun völlig niedergebrochen und im folgenden November starb die
unglückliche Dame in Edinburgh, mittellos auch von den gewöhnlichsten
Notwendigkeiten des Lebens und wurde beigesetzt in der Chape Royal zu
Holyrood.
Nach dem Tod von Lady Jane
wurde Archibald, der Überlebende der beiden Kinder von Lady Shaw, die sein
mittelloser Zustand dauerte, unterstützt und erzogen. Im Jahr 1759, als
Archibald elf Jahre alt war, gelangte Mr. Stewart durch den Tod seines
Bruders an den Familienbesitz und die Baronie und gewährte zu Gunsten
Archibald in Höhe von 2.500 Pfund, bezeichnend ihn in diesem Dokument als
seinen eigenen Sohn mit Lady Jane Douglas.
Der Herzog von Douglas,
tatsächlich, setzte hartnäckig seine Zurückweisung fort den Jungen als
seinen Neffen anzuerkennen. Doch die Herzogin war sehr tätig in seinem
Namen und seiner Sache, dass es zu einemStreit zwischen ihr und dem Duke
führte und auch zu einer Trennung, die allerdings nicht von großer Dauer
war.
1754 erließ der Herzog eine
Abmachung, die seinen Besitz dem Duke of Hamilton verschrieb und 1757
erließ er eine zweite urkunde zugunsten des gleichen Erben, in welcher er
seine Absicht erklärte, dass der Sohn seiner Schwester in keinem Fall
seinen Besitz erben solle. Doch im Jahre 1760 widerrief der Herzog diese
Verfügungen und nahm sie zurück. Im Sommer 1761 war Seine Gnaden schwer
krank und glaubte, dass sein Ende nahe. Am 11. Juli verfügte er seine Erbe
väterlicherseits zu Lord Douglas Hamilton, dem Bruder des Duke of
Hamilton. Am gleichen Tag erließ er eine weitere Bestimmung, in der er die
Herzogin von Douglas, den Duke of Queensbury und andere Personen als
Lehrer von Archibald Douglas oder Stewart, Sohn seiner verstorbenen
Schwester, welcher ihm in seinen Besitz folgen sollte.
Nach dem Tod des Duke`s am
21. Juli erlosch das Herzogtum von Douglas; doch die anderen Titel seines
großen alten Hauses gingen an den Duke of Hamilton. Die Behüter des jungen
Stewart`s unternahmen die üblichen Schritte um ihn in den Besitz des
Douglas Eigentums zu bringen und er war der geschworene Erbe des
verstorbenen Herzog`s vor einem Gericht, gemäß den Formvorschriften des
schottischen Rechts. Die Vertreter des Duke of Hamilton, der gleichfalls
noch ein Kind war, waren nicht überzeugt durch die dem Gericht vorgelegten
Beweise, dass Archibald Stewart wirklich der Sohn von Lady Jane Douglas
war und ein Mr. Andrew Stuart, einer der Hüter des Duke of Hamilton, wurde
nach Paris gesandt mit der Absicht, die Stellungnahmen zu überprüfen, die
zu diesem Punkt erfolgt waren.
Die Entdeckungen, die
Stuart dort machte, waren nach seiner Ansicht und der der anderen
Vertreter ausreichend, die Schlußfolgerung zu ziehen, dass Lady Jane`s
Geburt von zwei Kindern reine Fiktion wäre. Ein Verfahren wurde deshalb
umgehend eingeleitet vor dem höchsten Gerichtshof um Stewart`s Anspruch
auf den Besitz von Douglas beiseite zu räumen. Zur Unterstützung des
Stewart Anspruches wurde ausgeführt -
1. Die Aussage unter Eid
einiger Zeugen, die Lady Jane mit ihren Kindern bei Aix-la-Chapelle und
anderen Plätzen gesehen hatten.
2. Die Aussage von Mrs. Hewit, die Lady Jane nach Paris begleitet hatte,
dass sie am 10. Juli 1748 in Paris Zwillinge gebar.
3. Die Aussage unter Eid von anderen Zeugen, dass der Antragssteller das
Kind von Lady Jane und ihrem Ehemann sei.
4. Eine Anzahl von Briefwechseln zwischen Sir John Stewart, Lady Jane
Douglas, Mrs. Hewit und anderen betreffen die Geburt des Antragsstellers.
5. Vier Briefe, die von Pierre la Marre stammen sollen, von dem behauptet
wird, der Arzt gewesen zu sein, der Lady Jane bei ihrer Niederkunft
amtierte.
Desweiteren war eine
feierliche Erklärung von Sir John Stewart beigefügt, angefertigt einige
Tage vor seinem Tod im Juni 1764 in der Gegenwart von zwei Pfarrern und
einem Friedensrichter, bejahend das Archibald Stewart und sein
Zwillingsbruder beide aus dem Leibe Lady Jane`s, seiner rechtmäßigen
Ehefrau, geboren wurden im Jahre 1748. Mrs. Hewit, die der Mittäterschaft
in dem Betrug beschuldigt wurde, starb während der Verhandlung und
erklärte bis zuletzt beharrlich, dass die Geburt des Kindes war wahr.
Auf der Gegenseite wurde
durch die Vertreter des Duke of Hamilton dargelegt:
1. Das Lady Jane nicht am
10. Juni 1748 eine Geburt hatte durch den Beweis verschiedener Briefe,
geschrieben von ihrem Ehemann und Mrs. Hewit über den 10., 11. und 22. des
Monats.
2. Das Lady Jane nicht gebärte in dem Hause einer Madame la Brune, wie
behauptet wurde, noch in der Gegenwart einer Madame la Brune und ihrer
Tochter. Verschiedene Umstände wurden hinzugefügt, dass solche Personen
wie die Madame la Brune oder ihre Tochter jemals existierten.
3. Das Lady Jane Douglas nicht am 10. Juli oder in dem Haus einer Madam la
Brune gebären konnte, weil zu diesem Datum und einige Tage zuvor und
später dem 10. Juli Lady Jane, ihr Ehemann und Mrs. Hewit im Hotel de
Chalons residierten, welches geführt durch Mons. Godefroi, der bestätigte,
dass Lady
Jane nicht gebärte und auch offensichtlich nicht bevorstand nach den
Aussagen von Mons. und Madame Godefroi, so gut wie durch das "Kostenbuch"
und "Hauptbuch".
4. Großer Druck wurde gelegt über die bewußte Verheimlichung beobachtet zu
Paris im Juli 1748, als Sir John und Lady Jane mit ihrer Vertrauten Mrs.
Hewit, trugen mit sich von Paris nach Reims ein Kind und auf ihrer
Wiederholung von der gleichen Verheimlichung bei ihrer Rückkehr nach Paris
im November 1749, als die gleichen drei Personen ein zweites Kind von
Paris nach Reims brachten.
5. Beweise wurden vorgelegt, dass zu Paris im Monat Juli 1748 ein kürzlich
geborenes männliches Kind geboren wurde von Eltern mit dem Namen Mignon
und dass im Monat November 1749 ein anderes männliches Kind, geboren 1748,
in gleicher Weise von seinen Eltern mit Namen Sanry genommen wurde. Es
wurde beteuert, dass diese beiden Kinder unter Lüge fortgebracht wurden
von ihren Eltern durch die Personen Sir John Stewart, Lady Jane Douglas
und Mrs. Hewit. Es wurde auch versichert, dass solche Personen wie Pierre
la Marre, der Arzt, nicht existierte und dass die Briefe, die von ihm
stammen sollten, eine Fälschung waren. Eine Auswahl weiterer Sachverhalte
in Bestätigung dieser Stellungnahmen wurden aufgerufen. Am 21. des Monats
1748 verließen Lady Jane und ihr Ehemann Aix-la-Chapelle, wo sie über ein
Jahr gewohnt hatten und gaben widersprüchliche und unwahre Gründe für
dieses Handeln an. Sie blieben für einige Zeit in Lüttich und Sedan und
begaben sich dann nach Reims, die ganze Zeit reisend in einer Postkutsche.
In Reims blieben sie einen Monat und gingen dann nach Paris, hinter sich
lassen zwei weibliche Dienerinnen und nur noch begleitet von Mrs. Hewit.
Die Begründung für das Zurücklassen der Dienerinnen in Reims, war
fehlendes Geld sie mit nach Paris zu nehmen, welches sich als unwahr
erwies; der Grund, angegeben durch Lady Jane, für das Unternehmen dieser
langen und ermüdenden Reise zu einer Zeit, als sie bereits weit
fortgeschritten in ihrer Schwangerschaft sein musste, war, dass die Ärzte
in Reims ungeschickt waren. Am neunten Tag nach ihrer Geburt erschienen
ihr Ehemann und sie im Hotel d`Anjou, ohne Kindermädchen noch Kind. Am
nächsten Tag gingen sie aufs Land und kehrten mit einem Kind und einem
Kindermädchen zurück; das Kind sah älter aus als das der Geburt
zugewiesene Datum und fast zu Tode verhungert nach Milch; das
Kindermädchen eine arme elende Kreatur, amtlich gebrandmarkt als eine
Diebin, die keine Milch hatte um sie dem Kind zu geben. Es war zu dieser
Zeit, dass der Sohn des Bauern Mignon verschwand. Um den anderen Jungen zu
betrachten; versicherte Sir John, dass er so schwach und kränklich gewesen,
dass der Arzt ihn sobald er geboren war taufte, und sie ihn der Obhut
einer Frau überließen, die sie nicht kannten sowie dem Schutz Pierre la
Marre, dessen Aufenthaltsort sie nicht kannten. Sie gaben auch zu für
einen Monat lang keine Erkundigung nach dem Kind gemacht zu haben.
Großer Druck lag auf den
Richtern zu Ungunsten den Ansprüchen des jungen Stewart wegen der
zahlreichen Widersprüche in den Erklärungen von Lady Jane und ihrem
Ehemann und der Tatsache, dass einige ihrer Stellungnahmen sich als falsch
erwiesen. Der Fall erregte nicht nur in Schottland und England ein
außerordentliches Interesse, auch überall auf dem Kontinent und es war
wahrscheinlich der bemerkenswerteste Fall dieser Art der jemals
prozessiert wurde.
In Schottland waren die
Leute in zwei feindliche Gruppen geteilt, die die Frage mit viel
Schroffheit und Eifer diskutierten, als wenn das Schicksal des
Königreiches von seinem Ausgang abhing. Die öffentliche Meinung lief stark
zu Gunsten des jungen Stewart, da die Hamilton Familie zu der Zeit in
einem schlechten Ruf stand.
Der Fall kam zum Urteil vor
dem obersten Gerichtshof am 7. Juli 1767 und die Gründe wurden als so
bedeutend erachtet, dass die fünfzehn Richter nicht weniger als acht Tage
in Anspruch nahmen ihre Meinung bekannt zu geben. Das Ergebnis war acht
Richter, einschließlich des Lord Präsidenten und des Lord Richter Clerk zu
Gunsten des Duke of Hamilton stimmten und die anderen sieben für Stewart.
Diese Entscheidung wurde
durch das House of Lords widerrufen, es wird behauptet eher aus
politischen als aus rechtlichen Gründen; doch das Urteil ihrer
Lordschaften wurde nicht bestätigt durch die öffentliche Meinung in
späteren Zeiten.
In seinem eigenen Gebiet
war die allgemeine Ansicht, dass Mr. Stewart sehr ähnelte einem Franzosen
in seinem persönlichen Erscheinungsbild und es ist eine wichtige Tatsache,
dass als Lord Shelbourne ihn traf, dieser die gleiche Auffassung teilte.
Sei es wie es sei, niemand kann daran zweifeln, dass aus ökonomischen und
sozialen Gründen es besser für das Land war, dass der Besitz der Douglas
dem jungen Stewart gegeben wurde, ob er nun der Sohn Lady Jane Douglas
oder der eines französischen Bauern war, als dass dieser verschmolzen wäre
mit den ausgedehnten Gütern des Hauses Hamilton. Der glückliche
Jugendliche erwies sich als ein natürlicher Edelmann; beispielhaft in all
seinen Beziehungen im Leben, Öffentlichkeit und Privatsphäre - ein
modelhafter Gastgeber, großzügig und gastfreundlich zu seinen Nachbarn und
anderen und besonders angesehen und beliebt wegen seiner Freundlichkeit zu
den Armen.
George III. erhob ihn in
den Peerstand durch den Titel Baron Douglas; doch obwohl er ein Anhänger
der Tory-Regierung war, schien er keinen bedeutenden Anteil in den
politischen Angelegenheiten seiner Zeit gehabt zu haben. Er war zweimal
verheiratet. Zunächst mit Lucy Graham, Tochter des zweiten Duke of
Montrose und beim zweitenmal mit Francis Scott, Schwester des dritten Duke
of Buccleuch. Sie gebaren ihm sieben Söhne und vier Töchter, von denen
alle außer zwei Söhnen die Reife erreichten. Vier seiner Söhne starben
unverheiratet und ein fünfter hinterließ keine Familie. Zwei seiner Söhne
von seiner ersten Frau, Archibald und Charles, wurden der zweite und der
dritte Lord Douglas. James, der Sohn von seiner zweiten Frau, war im
heiligen Amt und nach seinem Tod ohne Nachkommen erlosch der Titel 1857.
Jane Margaret, die älteste Tochter des ersten Lord Douglas, heiratete
Henry James, Lord Montague, Brudes des zweiten Duke of Buccleuch und
schenkte ihm vier Töchter, aber keinen Sohn. Ihre älteste Tochter wurde
die Frau von Cospatrick, elfter Earl of Home, der 1875 als Baron Douglas
of Douglas in den Peerstand des Vereinigten Königreiches erhoben wurde.
Sie gebar ihm sechs Söhne und drei Töchter. Beim Tode ihrer Mutter erbte
die Countess den Douglas Besitz, der nun in der Hand ihres Sohnes Charles
Alexander, des zwölften Earl of Home und zweiten Baron Douglas der neuen
Würde ist. Es ist interessant zu bemerken, dass ungeachtet der
Verwirkungen und Wechselfällen, die die Familie erlebt hatte, ein großer
Teil des Besitzes verbunden ist mit der Geschichte des alten Hauses
Douglas noch im Besitz des jetzigen Lord Douglas ist. Die beträchtlichen
Gebiete in Galloway, die den Schwarzen Douglas gehörten und ihre
Ländereien in Liddesdale wurden unter den Borderclans aufgeteilt, die zu
ihrem Sturz beigetragen hatten; Lord Hamilton erhielt einen Großteil ihres
Besitzes in Clydesdale. Hermitage Castle, zu einer Zeit ihre Hauptfeste,
wurde von Archibald-Bell-the-Cat übergeben und gehört nun dem Duke of
Buccleuch. Tantallon Castle, welches er im Austausch erhielt, ging in die
Hände der Dalrymple`s. Aber Douglasdale, die Wiege des Hauses, mit den
Resten seines berühmten Castle gehört noch zu der Familie, zusammen mit
Bothwell, duftend noch von den Erinnerungen der Unabhängigkeitskriege und
von Archibald dem Grimmigen, dessen Tochter dort in der Collegiate Church
den unglücklichen Duke of Rothesay heiratete; und Linthaugh, nahe Jedburgh,
das Geschenk König Robert Bruce an seinen vertrauten Waffenkameraden, den
"Guten Lord James", als Belohnung von einem seiner glorreichsten Siege.
Der Berwickshirebesitz, auch von den Black Douglas, bringt nun 7.000 Pfund
im Jahr und der Angusbesitz der Red Douglas (Wert 7.356 Pfund jährlich),
gehört dem Earl of Home - insgesamt, nach dem Domesday Book, erstreckt
sich auf 90.336 Acre mit einer Pacht von 47.721 Pfund im Jahr. |